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Forscher testen Bitterlupinen für die menschliche Ernährung

22.07.2020

In einem neuen Forschungsprojekt untersuchen Wissenschaftler zusammen mit Praktikern das Potenzial der schmalblättrigen Bitterlupine als Eiweißquelle für Lebensmittel. Insbesondere im Ökolandbau sind bittere Lupinensorten von Vorteil, da sie resistenter und ertragreicher sind. Für die Entwicklung einer schonenden Entbitterung werden verschiedene Membrantechnologien kombiniert.

Um die schmalblättrige Bitterlupine für die Humanernährung als hochwertige Eiweißquelle nutzbar zu machen, wird ein schonendes Entbitterungsverfahren für Lupinensamen entwickelt. Das Verfahren soll konform mit der EG-Öko-Verordnung sein und die Gewinnung von ausreichend hochwertigem Protein ermöglichen. Dafür bauen die Forscher zunächst Bitterlupinenzuchtstämme an. Anschließend charakterisieren sie die gewonnenen Proteine und weiteren Inhaltsstoffe der Lupinensamen in ihrer Qualität und Funktionalität. Für die nachfolgende Entbitterung setzt das Forschungsteam auf die Kombination verschiedener Membrantechnologien und Membrananlagen. Diese ermöglichen bei relativ geringem Energieverbrauch eine schonende und qualitätserhaltende Auftrennung. Abschließend erfolgt ein testweiser Einsatz in geeigneten Lebensmitteln.

Warum Bitterlupinen?

Mit zunehmender Weltbevölkerung steigt der Bedarf an nachhaltigen Proteinquellen. Lupinen spielen dabei eine wachsende Rolle. Bisher überwiegt der Anbau von Süßlupinen mit wenig giftigen Alkaloiden. Dabei sind bittere Lupinensorten für den ökologischen Anbau besser geeignet. So sind die alkaloidreichen Formen der schmalblättrigen Lupine ertragsstärker und resistenter gegenüber Fraßfeinden sowie Bakterien-, Pilz- und Virenbefall. Um die bitterstoffreichen Samen für die Lebensmittelherstellung nutzbar zu machen, muss man sie möglichst schonend entbittern. Bisher werden sie thermisch behandelt und mehrmals mit Wasser gereinigt, was mit erheblichen Nährstoffverlusten einhergeht.

Mit über 400.000 Euro fördert das Bundeslandwirtschaftsministerium das dreijährige Forschungsprojekt in seiner Eiweißpflanzenstrategie. Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) betreut die Arbeiten des Forschungsteams als Projektträger. Das Deutsche Institut für Lebensmitteltechnik (DIL) koordiniert das Projekt und führt es zusammen mit dem Institut für Resistenzforschung und Stresstoleranz des Julius-Kühn-Instituts sowie der Lupino AG und der ESKUSA GmbH durch.

► Mehr zur "Erschließung des Potentials der schmalblättrigen Bitterlupine (Lupinus angustifolius L.) für die Humanernährung" (LUPROME) unter www.ble.de/bitterlupine.

Forschungsinformationssystem Agrar und Ernährung (FISA): Verbundvorhaben: Erschließung des Potentials der schmalblättrigen Bitterlupine (Lupinus angustifolius L.) für die Humanernährung (LUPROME)

Quelle: Pressemitteilung Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE), 16. Juli 2020

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