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Kosten optimieren - aber wie?

22.08.2023

Arbeiten Betriebe zusammen, lassen sich Kosten sparen. Das kann von der einzelnen Maschine, die gemeinsam genutzt wird, bis zur Vollfusion von Betrieben gehen. Welche Möglichkeiten gibt es und was ist dabei zu beachten? Im ersten Teil dieses Beitrags geht es um die allgemeinen Grundlagen einer Maschinenkooperation. 

Die Senkung der Arbeitserledigungskosten wird immer wieder als probates Mittel zur Stückkostensenkung genannt. Dennoch fällt es insbesondere den relativ klein strukturierten westdeutschen Betrieben schwer, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen, da strukturbedingt nur wenige Betriebe die Flächenausstattung besitzen, um allein für die notwenige Auslastung der schlagkräftigen Maschinen sorgen zu können. Das Einsehen kommt meistens in Jahren schwächerer Preise. Dabei sollte man eine Zusammenarbeit in guten Zeiten - wie vielfach zurzeit - heraus planen, damit man in schwierigeren Zeiten besser aufgestellt ist.

Faktoren für eine erfolgreiche Zusammenarbeit

Zu Beginn einer intensiveren Kooperation sollten die Ziele und Strategien der Kooperationspartner definiert und am besten schriftlich fixiert werden. Das Finden der richtigen Organisationsform und des rechtlichen Rahmens sind Fragen, die erst danach geklärt werden können. Neben den betrieblichen Zielen können auch die privaten Ziele der Kooperationspartner festgelegt werden. Während die betrieblichen Ziele übereinstimmen sollten, dürfen andere Ziele durchaus unterschiedlich sein. Im Betrieb kann sich zum Beispiel ein Kooperationspartner intensiv um die Außenwirtschaft kümmern, der Andere um die Innenwirtschaft und der Dritte scheidet gar aus der Zusammenarbeit aus und bringt nur seine Flächen ein.

Bei der Zusammenarbeit ist es wichtig, die persönlichen Fähigkeiten zu erkennen und zu fördern und optimal im Sinne des gemeinsamen Ziels einzubringen. Eine Zusammenarbeit erleichtert neben der Tätigkeit im Stammbetrieb oftmals den Aufbau und Ausbau neuer lukrativ erscheinender Betriebszweige bei einem gleichzeitig höheren Spezialisierungsgrad. Entscheidend ist auch der persönliche Freiraum des Einzelnen, um neue Ideen zum Wohle der Gemeinschaft mit einzubringen. Betriebe mit unterschiedlichen Unternehmenszielen in der Kooperation sollte man nicht zusammenbringen, da diese Kooperation von Anfang an zum Scheitern verurteilt ist.

Bei der Aufgabenverteilung sollen sich die persönlichen Kompetenzen aus der persönlichen Eignung ergeben. Die Wahl der richtigen Form der Zusammenarbeit richtet sich neben den wirtschaftlichen Zielen auch nach den haftungsrechtlichen Gegebenheiten. Hier ist aufgrund des Produkthaftungsgesetzes in den letzten Jahren häufig eine GmbH zur Haftungsbeschränkung und zum Erhalt des landwirtschaftlichen Betriebs in Form einer GmbH & Co.KG sinnvoll.

Weniger sind mehr

Grundsätzlich sind Kooperationen mit vielen Teilnehmern immer schwieriger als Kooperationen mit wenigen Kooperationspartnern. Daher ist eine sorgfältige Vorbereitung mit klaren Regelungen bezüglich des Eintritts, der Erweiterung und vor allem auch bezüglich des Ausstiegs aus der Kooperation notwendig. Ein hohes Maß an Transparenz bei den Plänen, Entscheidungen und vor allem der wirtschaftlichen Entwicklung fördert das Vertrauen und die notwendige offene Diskussion untereinander. Letztlich ist trotz aller wirtschaftlichen Vorteile eine sensible Geschäftsführung notwendig. Alle Partner einer Kooperation müssen ein hohes Maß an Kompromissbereitschaft, Fairness und Rücksicht mitbringen. Jede Kooperation braucht einen „Leitwolf“. Der größte Unbekannte bei einer Kooperation ist der Mensch und es ist wichtig, Konflikte im Voraus zu erkennen und, wenn sie nicht vermieden werden können, zu lösen. Das Hinzuziehen einer neutralen Person als Konfliktmanager beziehungsweise schon zur Unterstützung bei der Kooperationsgründung ist ein unverzichtbarer Bestandteil einer erfolgreichen Kooperation.

Grundlegende Formen einer Zusammenarbeit

Die persönliche Eignung der möglichen Kooperationspartner stellt die wesentlichste Komponente dar. Bei der Suche nach einem geeigneten Partner sollte man nicht unbedingt nach Gleichartigen, sondern nach Gleichgesinnten Ausschau halten. Eine ganze Menge Toleranz und das Offenlegen der persönlichen und wirtschaftlichen Verhältnisse sind je nach Intensität der Zusammenarbeit Grundvoraussetzungen für einen dauerhaften Erfolg. Grundsätzlich kann man in den verschiedensten Formen kooperieren. Die intensivste Form einer Kooperation ist eine Vollfusion, in der die Betriebe komplett miteinander verschmelzen. Vielfach werden aber zunächst Teilfusionen gegründet. Diese Teilfusionen können mittels

  • einer Bruchteilsgemeinschaft
  • einer Maschinengesellschaft
  • einer Betriebszweiggemeinschaft 
  • in Form eines Bewirtschaftungsvertrags

entstehen. Zum intensiveren Kennenlernen der Kooperationspartner empfiehlt es sich, zunächst einmal in loserer Form mit einigen Maschinen oder einzelnen Arbeitsgängen zusammen zu arbeiten.

Im nächsten Teil des Beitrags werden die einzelnen Kooperationsformen einzeln und im detail vorgestellt. 


Hans Jürgen Hölzmann

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