Aktueller Inhalt:

Kaliummangelsymptom an Tomaten

20.08.2020

Ungleichmäßig ausreifende Tomaten, häufig Anzeichen für Kaliummangel, sind momentan verstärkt zu beobachten. Für dieses Nährstoffmangelsymptom während der Kultur kann es mindestens drei verschiedene Gründe geben. Der erste Grund und meist der, an den der Gärtner auch als erstes denkt, ist, dass die Kultur die über die Düngung angebotenen Nährstoffe aufgebraucht hat und nun keine pflanzenverfügbaren Nährstoffe mehr vorhanden sind.

Im Fall von Kalium wäre das K2O, das der Pflanze in der Bodenlösung zur Verfügung stehen muss. Als Faustformel für den Kaliumbedarf einer Fruchtgemüsekultur kann man das 1,5-fache des Stickstoffbedarfs ansetzen. Im Konkreten heißt das für die Tomate, dass pro angestrebtem kg Ertrag pro m² 3,4 g Stickstoff (N) pro m² und 5,4 g Kalium (K2O) pro m² benötigt werden. Ob das gesamte angebotene Kalium von der Pflanze aufgebraucht ist, kann über Bodenproben festgestellt werden.

Ein weiterer Grund für das Kaliummangelsymptom kann die Wasserverteilung im Boden sein. Gerade wenn die Nährstoffe, die durch Dünger und Kompost ins Gewächshaus gebracht werden, breitflächig ausgebracht sind und die Wasserversorgung der Tomaten nur durch Tropfschläuche realisiert wird, kann es an den Tropfstellen zu minimiertem Kaliumangebot kommen. Die Feinwurzeln, die für die Wasser- und Nährstoffaufnahme zuständig sind, konzentrieren sich in diesem Fall auf den feuchten Boden an der Tropfstelle. Der eher trockene Bereich fern der Tropfstellen wird von den Feinwurzeln nicht erschlossen und die hier ausgebrachten Nährstoffe dadurch nicht aufgenommen. Abhilfe schafft hier das regelmäßige Verlegen der Tropfschläuche. Wer alle zwei bis vier Wochen die Tropfschläuche um 20-30 cm im Bestand bewegt, sorgt so für eine gleichmäßigere Bodendurchfeuchtung und ein flächendeckendes Feinwurzelsystem.

Ist ausreichend Kalium gedüngt worden und die Bodenfeuchtigkeit im Bestand gleichmäßig, kann ein weiterer Grund für Kaliummangelsymptome das Nährstoffverhältnis zueinander sein, z.B. das Verhältnis Kalium zu Magnesium. Es sollte 3:1 angestrebt werden. Wird die Kaliumaufnahme durch die zu viel vorhandenen Magnesium-Ionen beeinträchtigt, kann die Pflanze das benötigte Kalium nicht aufnehmen. Nach der Analyse der Nährstoffgehalte in einer Bodenprobe sollte das Verhältnis der Nährstoffe im System Gewächshaus entsprechend optimiert werden.

Autor: Tim Große Lengerich, Ökoteam LWK NRW

Quelle: Informationsdienst Ökologischer Unterglasgemüseanbau, KW 31 vom 31. Juli 2020

Weitere Informationen

Abonnieren Sie den Ökolandbau NRW-Newsletter





Die obenstehende Einwilligungserklärung kann jederzeit formlos gegenüber dem Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Stadttor 1, 40219 Düsseldorf, (E-Mail: Poststelle@mlv.nrw.de) widerrufen werden: Die von Ihnen auf dieser Seite angegebenen personenbezogenen Daten (zum Beispiel Name, E-Mail-Adresse, Anschrift usw.) werden vertraulich und nur zur Versendung der von Ihnen abonnierten Newsletter des Ministeriums per E-Mail verwendet. Ihre Daten werden ausschließlich auf dem Server des Landesbetriebs Information und Technik NRW gespeichert. Das Abonnement kann von Ihnen auf dieser Seite jederzeit mit sofortiger Wirkung beendet werden. Ihre Daten werden dann unverzüglich gelöscht.