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19.11.2020

Mehr Süße in Tomaten dank Mykorrhiza-Pilzen

Auf ganz einfache Weise den Geschmack von Tomaten verbessern? Mykorrhiza, eine Symbiose zwischen Pflanzen und Pilzen, macht es möglich. Und die Tomaten enthalten dann auch mehr Aminosäuren und Antioxidantien.

Tomaten aus dem Gewächshaus sind nicht immer eine Gaumenfreude, oft fehlt ihnen der volle Geschmack. Dank Mykorrhiza-Pilzen ließe sich das ändern. Die im Boden wachsenden Pilze gehen mit vielen Pflanzenarten eine Symbiose ein. Das Pilzgeflecht im Boden verbindet sich mit den Wurzeln und es kommt zu einem Nährstoffaustausch. Die Tomaten erhalten von den Pilzen Phosphor und im Gegenzug bekommen diese Zucker. Dies macht sich im Geschmack der Tomaten bemerkbar.

Eine vielversprechende Pilz-Pflanzen-Freundschaft

Damit nicht genug. Die Mykorrhiza-Symbiose hat auch Einfluss auf die Lebensmittelqualität der Tomaten. Zusätzlich zu den geschmacksprägenden Zuckersubstanzen werden dank der Pilz-Pflanzen-Freundschaft mehr antioxidativ wirksames Lycopin und sehr viel mehr Aminosäuren gebildet.

Süßere Tomaten nun auch im Gewächshaus

Doch die Sache hat einen Haken: Mykorrhiza-Pilze und Tomaten gehen in Gewächshäusern bislang keine Symbiose ein. Das ist nun aber erstmalig dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekt "MycoTom" gelungen. Sie entwickelten ein auf den Pilz zugeschnittenes Mykorrhiza -Substrat und reduzierten die Phosphor-Düngung der Pflanzen. Die Tomaten gehen dann "gezwungenermaßen" die Symbiose ein, um über ihren Symbiosepartner an die ihnen fehlenden Mineralstoffe zu gelangen.

Dass die Tomaten durch die Mykorrhizierung süßer werden, war dabei eine überraschende, aber willkommene Nebenerkenntnis. Eigentlich ging es vorrangig darum, durch die Symbiose das Wachstum der Pflanzen zu beschleunigen und den Ernteertrag zu erhöhen.


Quelle:
Schubert, R. et al. (2020): Effects of Arbuscular Mycorrhization on Fruit Quality in Industrialized Tomato Production. In: International Journal of Molecular Sciences, 21 (19), 7029, (24. September 2020), doi: 10.3390/ijms21197029.


Quelle: Redaktion Pflanzenforschung.de, 12. November 2020

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