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Maissilage 2022: Variable Erträge, mittlere Energiegehalte

25.04.2023

 

Im Jahr 2022 waren die Ernteergebnisse des Silomaises stark standortabhängig. Viele Bestände litten ab Juni bis zur Abreife unter Trockenstress - mit entsprechenden Folgen, wie Wachstumsdepression und mangelhafter oder fehlender Kolbenbildung. Dort, wo die Wasserversorgung gut war, konnten hingegen sehr gute Ergebnisse im Silomais erzielt werden.

Für die Ernte 2022 wurden bei der LUFA NRW 1 086 Maissilageproben analysiert. Die Trockenmassegehalte befinden sich mit 387 g/kg deutlich über dem Vorjahresniveau sowie oberhalb des Orientierungsbereiches von 380 g. Alle anderen Durchschnittswerte ähneln den Ergebnissen des Vorjahres. Die Rohaschegehalte von durchschnittlich 34 g/kg TM sind optimal. Bei einem mittleren Rohproteingehalt von 68 g/kg TM liegt das nutzbare Rohprotein (129 g/kg TM) leicht unterhalb des Zielwertes von mehr als 132 g/kg TM. Wegen der niedrigen Rohproteingehalte liegt die RNB mit minus 9,7 g N/kg TM leicht außerhalb des Zielbereiches von minus 8 bis minus 9.

Mit 327 g/kg TM Stärkegehalt wird das Soll in diesem Jahr gut erfüllt. Der Rohfasergehalt liegt mit 189 g/kg TM leicht über dem Vorjahresniveau. Relativ hoch stellt sich der Wert für die Neutral-Detergenzien-Faser (als Laborparameter aNDFom) dar: er liegt mit 404 g/kg TM leicht über dem Orientierungsbereich von 400 g/kg TM. Der erhöhte Zellwandanteil mag auf den häufig zu späten Erntetermin hindeuten.

Aus den Nährstoffgehalten ergibt sich nach Anwendung der Schätzgleichung ein mittlerer Energiegehalt von 6,6 MJ Nettoenergie-Laktation (NEL) oder 10,9 MJ Umsetzbare Energie (ME). Der relativ niedrige Energiegehalt ist gleich dem Vorjahresergebnis.


Die Tabelle zeigt die Analysenbefunde abhängig vom Energiegehalt. Mit zunehmendem Stärkegehalt steigt der TM-Gehalt, während Rohasche, Rohprotein und aNDFom sinken.


Große Spannbreite bei der Qualität

Auch in diesem Jahr finden sich wieder deutliche Qualitätsunterschiede bei den einzelnen Silagen. Bei Trockenmassegehalten von fast 500 g/kg wird das Verdichten zur Herausforderung. Der durchschnittlich niedrige Energiegehalt ist in diesem Jahr wieder auf den Trockenstress und fehlende Stärkeeinlagerung zurückzuführen.  

Die aNDFom-Gehalte sind in den diesjährigen Silagen ausgeglichener als im Vorjahr und schwanken zwischen 306 und 480 g/kg TM (2021: zwischen 276 und 493 g/kg TM). Viel stärker schwanken die Stärkegehalte im Vergleich zu Vorjahr: zwischen 103 bis 483 g/kg TM (2022: 122 bis 446 g/kg TM). Daraus resultieren variierende Energiegehalte zwischen 6,1 und 7,3 MJ NEL/kg TM. Der Energiegehalt des Grobfutters hat großen Einfluss auf die Futteraufnahme. Eine Veränderung der Energiekonzentration von 1 MJ NEL/kg TM führt gleichzeitig zu einer Änderung der TM-Aufnahme um knapp 1 kg je Tier und Tag.

Entsprechend sollte eine Energieergänzung bei den energieärmeren Silagen erfolgen sowie eine ausreichende Protein- oder Stickstoffergänzung bei sehr niedriger ruminaler N-Bilanz, um einem Stickstoffmangel vorzubeugen. Dieser zeigt sich sehr kurzfristig mit niedrigen Harnstoffwerten in der Milch mit weniger als 150 mg/l Milch. Die Proteinergänzung ist notwendig, um eine optimale Fermentation des Futters im Pansen zu gewährleisten, und kann durch das Beifüttern guter Grassilagen oder stark proteinhaltiger Futtermittel, wie Rapsextraktionsschrot, und anderen verfügbaren Eiweißkonzentraten erfolgen.


Katrin Heimann und Dr. Christian Böttger,

Landwirtschaftskammer NRW

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