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Ackergras schon schnittreif

18.04.2024

Nach dem wärmsten Februar seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1881 war auch der Frühjahrsmonat März mit einer landesweiten Durchschnittstemperatur von 8,3°C der wärmste seit 1881. Der nachhaltige Vegetationsbeginn auf dem Grünland wurde in Haus Riswick / Kleve beispielsweise bereits am 20. Februar überschritten.

Die Temperaturentwicklung zusammen mit den extremen Herbst- und Winterniederschlagsmengen hat dazu geführt, dass das Deutsche Weidelgras und insbesondere das frohwüchsige Welsche Weidelgras in den Niederungslagen nahezu kontinuierlich gewachsen ist. Die Vegetation ist daher beim Ackergras schon weiter fortgeschritten als im Mittel der Jahre. In Futterbaubetrieben mit der Winterzwischenfrucht Welsches Weidelgras wurde - in Abhängigkeit von der Flächenbefahrbarkeit - vielerorts bereits am vergangenen Wochenende bei trocken-warmer Witterung geerntet. Unter Berücksichtigung der Ergebnisse aus der Schnittreifeprüfung von vergangener Woche wurde die optimale Schnittreife durchaus erreicht – sieben bis zehn Tage früher als im Mittel der Jahre.

Abreife verschieden entwickelt

Grundsätzlich gibt es in Abhängigkeit vom Naturraum, Aussaatzeitpunkt im Herbst sowie Reifegruppe der Sorte aber eine gewisse Bandbreite in der Reifeentwicklung. Diese Bandbreite an Standorten kann im Rahmen der Reifeprüfungen jedoch nicht hinreichend abgedeckt werden. Phänologisches Merkmal für die optimale Schnittreife beim Welschen Weidelgras ist das Ährenschwellen oder Ährenschieben (BBHC 51 bis 55). Trotz vorangeschrittener Reifeentwicklung lagen die Erträge im Vergleich zum Mittel der Vorjahre am Prüfstandort Riswick, trotz intensiver N-Düngung mit 100 kg/ha, auf relativ niedrigem Niveau. Die Zuckergehalte beim Ackergras lagen auf mittlerem bis niedrigem Niveau. Dies hängt primär sicherlich mit einer stärkeren Zuckerveratmung aufgrund der relativ hohen Tagestemperaturen der letzten Wochen zusammen. 

Acker noch zu nass

Für die Bodenbearbeitung zur Bestellung von Mais sind die Böden unter Umständen noch zu nass. Bei einem frühen Schnitt beim Ackergras ist dann in zwei Wochen noch ein zweiter möglich, bevor der Umbruch zu Silomais erfolgt.

Dauergrünland wächst stetig

Auch auf dem Dauergrünland ist seit Wochen stetes Wachstum zu beobachten. Während in den höheren Mittelgebirgslagen das Wachstum noch etwas verhalten ist, hat in den Niederungslagen bereits Massenwachstum eingesetzt. Dabei zeigt die physiologische Reife- und die Ertragsentwicklung bei mineralischer Düngung (konventionell) im Vergleich zur ökologischen Bewirtschaftung am Standort Riswick auch in diesem Jahr einen deutlichen Vorsprung.

Entsprechend der Reifeprüfungsdaten in Riswick ist unter Beachtung des Rohfasergehaltes und deren täglichen Veränderung (0,3 bis 0,4 % pro Tag) die optimale Schnittreife bereits erreicht. Allerdings korrespondiert der aktuelle Ertrag auf dem Grünland, ähnlich wie beim Ackergras, noch nicht mit der Reifeentwicklung. Witterungsbedingt ist die physiologische Reife im Vergleich zu den Vorjahren deutlich weiter, der Ertrag liegt jedoch am niederrheinischen Prüfstandort hinter den Erwartungen zurück. Aufgrund des deutlichen Rückgangs der Tages- und Nachttemperaturen in dieser Woche sind sowohl Ertrags- als auch Reifeentwicklung beim Grünland sehr verhalten.


Hubert Kivelitz und Ingo Dünnebacke,
Landwirtschaftskammer NRW

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