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Reifeprüfung: Auch im Mittelgebirge geerntet

16.05.2024

 

Das Gros der Grünlandbeerntung erfolgte von Mitte / Ende vergangener Woche bis Anfang dieser Woche nun auch in den Mittelgebirgsragionen in NRW. Aber der Zeitdruck war vor allem in den westlichen Mittelgebirgsregionen der Eifel größer, denn es war den Wetterprognosen nach wieder mit Niederschlägen und wechselhaftem Wetter zu rechnen. In der Region des Sauerlandes und Ostwestfalens herrschte dagegen zunächst stabiles Hochdruckwetter mit warmen Temperaturen und viel Sonnenschein vor.

Die Anwelkbedingungen für eine qualitätsorientierte Silage waren zuletzt ideal. Die letzten Tage Sonne vor der Ernte ließen den Zuckergehalt in den Gräsern auch nochmal steigen.

Vor dem Hintergrund der Reifeentwicklung auf dem Grünland drängte dennoch die Zeit, um nährstoffreiche Silagen mit hohen Energiekonzentrationen zu realisieren. Die Ertragslage an den Prüfstandorten in der Eifel und im Sauerland können als zufriedenstellend eingestuft werden. Bei täglichen Ertragszuwächsen von zuletzt 1,0 bis 1,3 dt/ha TM dürfte ein Ertrag von 30 bis 35 dt/ha TM erreicht worden sein. Bei obergrasbetonten Grünlandbeständen, in denen beispielsweise das Knaulgras dominiert, können die Erträge auch bei mindestens 40 dt/ha liegen.

Rückläufige Energiegehalte

Sobald die Blütenstände der hauptertragsbildenden Gräser aber geschoben sind – und das ist seit Ende letzter Woche zunehmend der Fall –, fallen die qualitätsbestimmenden Futterwertparameter stetig. Mit jedem Tag ist den Reifeprognosen des DWD war zuletzt mit einem Rohfaseranstieg von 0,2 bis 0,3 % in der TM zu rechnen. Der RP-Gehalt ging um 0,5 % in der TM pro Tag zurück. Damit korrespondiert ein täglicher Rückgang der Energiekonzentration um etwa 0,05 bis 0,1 MJ NEL/kg TM. Der RP-Gehalt scheint unter Berücksichtigung der Analysen der Prüfstandorte dieses Frühjahr auf eher mäßigem Niveau zu liegen. Wie stark die Parameteränderungen vonstattengehen, ist zum einen temperaturabhängig, sie hängen aber nicht unwesentlich auch vom Grünlandpflanzenbestand ab. Bei hohen Anteilen mittlerer und später Deutscher Weidelgrassorten und eventuell Futterleguminosen, wie Weißklee, ist die Nutzungselastizität bedeutend größer als bei obergrasdominierten Grünland.

Flächen organisch gedüngt

Wie aus den Reifeprüfungsergebnissen der Prüfschnitte in den Tabellen zu entnehmen ist, ist die optimale Schnittreife in den Mittelgebirgen in Ende vergangener Woche erreicht oder mitunter auch schon überschritten worden. Ziel sind mindestens 6,3 bis 6,5 MJ NEL/kg TM in der Silage. Seit Mitte dieser Woche gibt es einen Wetterumschwung, der in den nächsten Tagen wieder Niederschläge mit sich bringt. Die Tageshöchsttemperaturen gehen auf 17 bis 20°C zurück. Wo es Arbeitswirtschaftlich möglich war, wurde bereits Gülle auf die Grasstoppel ausgebracht, die durch die aktuellen Niederschläge in den Boden eingewaschen werden kann. Eine gute N-Wirkung der Gülle und eine ausreichende Bodenfeuchte sind eine ideale Voraussetzung für einen schnellen Wiederaustrieb der Grasnarbe und eine günstige Ertragserwartung für den Folgeschnitt.


Hubert Kivelitz und Ingo Dünnebacke, 

Landwirtschaftskammer NRW

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