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Schwefel-Düngung zu Grünland

19.04.2022

Pro dt TMErtrag bei Gras werden 0,25 bis 0,3 kg Schwefel benötigt. Bei einem Ertrag von 80 dt/ha TM ergibt sich so ein S-Bedarf von 20 bis 24 kg/ha. Insbesondere mit mehr als 250 kg/ha intensiv mit Stickstoff gedüngte Grünlandbestände können bei gleichzeitig hoher Nährstoffabfuhr auf eine Schwefeldüngung mit Mehrerträgen reagieren. Dagegen wurden Untersuchungen zu Folge bei niedrigerem Ertragsniveau und gleichzeitig regelmäßiger organischer Düngung keine nennenswerten Ertragseffekte durch eine zusätzliche Schwefeldüngung festgestellt.

Bei der Weidenutzung verbleibt der größte Teil des mit dem Futter aufgenommenen Schwefels auf der Fläche, da dieser über die Exkremente der Weidetiere sukzessive zunächst in organisch gebundener Form zurückgeführt und über mikrobielle Umsetzungsprozesse zum Teil pflanzenverfügbar wird. Auf Flächen, die dauerhaft beweidet werden, ist daher kaum mit einem Schwefelmangel zu rechnen oder eine Schwefeldüngung führt nicht zu Ertragssteigerungen. Eine pauschale Schwefel-Düngungsempfehlungen als ertragssteigernde Maßnahme kann, in Abhängigkeit von Standort, Nutzungsintensität und Düngemanagement (organisch / mineralisch), nicht gegeben werden.

Die S-Düngung sollte möglichst in pflanzenverfügbarer Sulfatform zum ersten Aufwuchs gedüngt werden. Bei regelmäßiger Düngung mit Gülle, zum Beispiel 50 m³/ha pro Jahr, ist eine kontinuierliche S-Nachlieferung in der Größenordnung von 10 bis 15 kg/ha kalkulatorisch zu berücksichtigen. Daraus ergeben sich zusätzlich zu düngende S-Mengen von 8 bis 10 kg/ha. Im Hinblick auf die Pflanzenernährung ist zu bemerken, dass der Gesamt-Schwefelgehalt in der Pflanze alleine kein ausreichendes Maß für die Ableitung eines möglichen Schwefelmangels oder Düngungsbedarfes ist. Dies gilt insbesondere, da der Schwefelgehalt in der Pflanze unter anderem von der physiologischen Reife und dem Rohproteingehalt abhängt. Als hinreichend genau für die Praxis ist allerdings die Beurteilung des einfach zu bestimmenden Verhältnisses von Stickstoff zu Schwefel zueinander im Futter zu sehen. Dabei gilt: N/S-Verhältnis im Grünlandfutter 15:1 = S-Mangel.


Hubert Kivelitz, Landwirtschaftskammer NRW

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