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Reifeprüfung: Beginn der Ackergrasernte in Sicht

20.04.2021

Diese Woche ist mit den Reifeprüfungsschnitten in Haus Riswick auf dem Grünland begonnen worden, sowohl auf einer konventionellen als auch einer Ökofläche. Eine bis zwei Wochen danach erfolgen dann die Reifeprüfungen auf dem Grünland in der Eifel und im Sauerland mit je zwei Standorten. Davon wird auf einem Standort in der Eifel das Grünland ökologisch bewirtschaftet. 

Erfahrungsgemäß ist es so, dass die Aufwüchse der ökologisch bewirtschafteten Flächen aufgrund der fehlenden mineralischen N-Düngung in der physiologischen Entwicklung und Ertragsbildung dem konventionell bewirtschafteten Grünland etwas "hinterherhinken".

Der April zeigte sich landesweit bislang überwiegend von seiner kühlen Seite. Die Temperaturhöchtswerte am Standort Kleve lagen vom 1. bis 18. April im Mittel bei 9,6 °C, während es in diesem Zeitraum letztes Jahr 7,6°C wärmer war. In elf Nächten sanken die die Bodentemperaturen auf Tiefstwerte von bis minus 4,7°C. Entsprechend verhalten, aber dennoch kontinuierlich, waren die Zuwachsraten beim Ackergras (Welsches Weidelgras). Letzte Woche lagen die TM-Erträge bei rund 49 dt/ha. Die täglichen Zuwachsraten zwischen dem 1. und 15. April lagen bei rund 1 dt/ha TM. Bei „wüchsigem“ Wetter sind auch tägliche Zuwachsraten von 1,5 bis 1,8 dt/ha TM möglich.

Unter Berücksichtigung, dass sich die täglichen Zuwachsraten mit etwas höheren Temperaturen in dieser Woche ebenfalls etwas erhöhen (1,2 dt/ha TM), dürften die TM-Erträge am Standort Kleve zum Ende dieser Woche bei 57 dt/ha liegen. Aufgrund der niedrigen Temperaturen dürften die Rohfasergehalt derzeit noch bei etwa 20 % liegen. Zwar werden die Temperaturen in den nächsten Tagen etwas ansteigen, sie werden aber zunächst noch deutlich unterhalb von 20°C liegen. In Abhängigkeit von den Witterungsbedingungen, dem Aussaattermin des Vorjahres und Reifegruppe der Sorten ist es möglich, dass Ende dieser Woche in den günstigen Niederungslagen das erste Ackergras geerntet wird.

Nicht zuletzt geht es auch darum, Bodenwasserreserven für den nachfolgenden Maisanbau nicht überzustrapazieren. Denn wirklich viel geregnet hat es auch im April bisher nicht, auch wenn die Verdunstungsraten relativ gering waren. Nennenswerte Niederschläge wird es voraussichtlich auch in den nächsten acht Tagen nicht geben. Dennoch sind die Böden zumindest in den ersten 10 bis 15 cm derzeit noch feucht genug, um hohe Zuwachsraten sicherzustellen.

Verhaltenes Grünlandwachstum

Das betrifft neben dem Ackergras auch das Grünland, wo das Wachstum auch am Niederrhein derzeit noch sehr verhalten ist. Die Erträge lagen am Standort Riswick lagen vergangene Woche Donnerstag bei 15,9 dt/ha TM bei konventioneller und bei 8,2 dt/ha TM bei ökologischer Bewirtschaftung. In den noch kälteren Mittelgebirgslagen hat seit dem Vegetationsbeginn Ende März auf dem Grünland so gut wie kein Wachstum stattgefunden. An der Messstation Eslohe im Sauerland lagen die mittleren Tageshöchstwerte seit dem Temperaturrückgang am 2. und 15. April bei etwa 7,1°C. In zehn von 18 Nächten lagen die Temperaturen in Bodennähe unter 0°C bei bis zu minus 6,2°C. Hier wird die Reifeprüfung noch mindestens eine Woche auf sich warten.

In den Tabellen sind jedoch bereits die Reifeprognosedaten des Deutschen Wetterdienstes (DWD) aufgeführt, die sich in den kommenden Wochen an den tatsächlichen Referenzdaten der Analyseergebnisse ausrichten.

Hubert Kivelitz und Ingo Dünnebacke,

Landwirtschaftskammer NRW

 

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