25 km südwestlich von Kiel liegt - ……das Auenland der Hobbits? Nein, das ist natürlich nicht so, aber in der Tat ließ sich Professor Dr. Dr. Kai Frölich davon inspirieren, als er 2007 die Leitung des Parks übernahm und die Gehege für die verschiedenen Schweinerassen neu gestalten ließ.

Jeder Schweinegruppe steht heute neben viel Platz ein Rückzugsort in einem kleinen, mit Gras bewachsenen Erdhügel zur Verfügung, der der Schweineanlage das charakteristische Design verlieh. Heute leben dort elf Schweinerassen, die ihr natürliches Verhalten, wie Wühlen und Suhlen, ausleben können. Für Besucher und Besucherinnen ist es möglich, zwischen den Gehegen auf größeren Wegen wie auch kleineren Pfaden das Verhalten der Tiere intensiv wahrzunehmen.

Heute ist Arche Warder das größte Zentrum für alte Haus- und Nutztierrassen in Europa. Auf 40 ha parkähnlichem Gelände leben rund 1 200 Tiere aus 92 verschiedenen Rassen. Neben den schon erwähnten Schweinen leben im Park auch noch verschiedene Rassen von Rindern, Schafen, Ziegen und Pferden sowie Geflügel in Form von Enten, Gänsen, Puten und Hühnern.

Pädagogische Angebote

Arche Warder bemüht sich nicht nur um den Erhalt der Rassen, sondern setzt auch auf intensive Bildungsarbeit. Für die pädagogische Arbeit ist Stefanie Klingel zuständig, die seit 2007 im Park beschäftigt ist. „Wir halten auch Wildschweine, damit die Menschen sehen können, wie sich die Schweinerassen aus der Wildform entwickelt und später weit von ihr entfernt haben“, erklärt sie. Außerdem gibt es einen Streichelzoo, der nicht wie üblich aus afrikanischen Zwergziegen, sondern jungen Schweinen besteht, die die Anwesenheit von Menschen gewöhnt sind. Neben Führungen gibt es auf das jeweilige Alter abgestimmte Angebote für Kinder und Jugendliche. Schüler und Schülerinnen der Sekundarstufe II können beispielsweise den Programmpunkt „Genetik in der Tierzucht“ wählen, während für Grundschüler die „Kleine Schweinerei“ passt, bei der sie erfahren, dass Schweine nicht nur soziale, sondern auch sehr intelligente Tiere sind.

Innovatives Besucherzentrum

In diesem Jahr wurde das Besucherzentrum „Domesticaneum“ eröffnet, das auf 300 m² in mehreren Räumen die über Jahrtausende laufende Entwicklungsgeschichte von Mensch und Haustier erzählt. Die Reise beginnt in der Altsteinzeit und endet mit einem Ausblick in eine „Farm der Zukunft“. Von Alicia Thomsen, als Archäologin für das Domesticaneum verantwortlich, kann man dabei unter anderem erfahren, dass während der kleinen Eiszeit im Mittelalter die Nutztiere - und damit auch die Hausschweine - aufgrund der schlechten Versorgungslage immer kleiner und die Waldweide aus der Not heraus geboren wurden.