Die beiden Broschüren zur Klimaanpassung sind im Rahmen des Projekts "Genial" erarbeitet und von der Bodenseestiftung herausgegeben worden. Erstere befasst sich mit der Anfälligkeit eines landwirtschaftlichen Betriebes gegenüber Klimaveränderungen, die zweite mit Möglichkeiten der Anpassung an den Klimawandel.
Beide Broschüren sind ähnlich aufgebaut: Nach einer kurzen Einführung in die Thematik, das heißt den zu erwartenden Klimaveränderungen und Folgen für die Landwirtschaft, werden die Anfälligkeit des landwirtschaftlichen Betriebes in der ersten Broschüre bzw. bereits umgesetzte Anpassungsmaßnahmen in der zweiten anhand eines Fragebogen überprüft und bewertet. Dazu müssen verschiedene Fragen auf einer Skala von 1 bis 6 beantwortet werden. Die Gesamtpunktezahl gibt Aufschluss auf den Grad der Anfälligkeit bzw. Anpassung. Abschließend wird eine kurze Handlungsempfehlung gegeben.
Die wichtigsten zu erwartenden Klimaveränderungen sind:
• Zunehmende Sommertrockenheit
• Verschiebung der Niederschläge ins Winterhalbjahr
• Zunahme von Starkniederschlägen
• Zunehmende Jahresdurchschnittstemperatur
• Zunahme der Sommer- (Tmax > 25°C) und Hitzetagen (Tmax > 30°C)
• Erhöhte Wettervariabilität
• Längere Vegetationsperiode
• Erhöhtes Spätfrostrisiko
Als Anpassungsmaßnahmen werden aufgeführt:
• Vielseitigere Fruchtfolgen
• Der Anbau trockentoleranterer (frühreifer) Sorten / Arten
• Der Anbau hitzetoleranterer (frühreifer) Sorten / Arten
• Anbau von Leguminosen
• Gemengeanbau
• Ganzjährige Bodenbedeckung (Mulchwirtschaft, Untersaaten, Zwischenfrüchte)
• Organische Düngung
• Bodenschonung / Reduzierte Bodenbearbeitung
• Angepasste Aussaattermine
• Wassersparende Bewässerungstechnik
• Agroforst / Hecken
► Broschüre 1: Klimawandel Anfälligkeits-Check ⇒ Ackerbau
► Broschüre 2: Klimawandel Anpassungs-Check ⇒ Ackerbau
Insgesamt ein sehr kompakter Überblick und sicherlich ein informativer Ansatz, um an das Thema heranzuführen und Denkprozesse anzustoßen. Leider sind die Handlungsempfehlungen sehr allgemein gehalten, so dass für die viele Landwirtinnen und Landwirte vielleicht nicht allzu viel Neues dabei ist. Wer sich für die Thematik interessiert, sollte einmal hereinschauen!
Konrad Egenolf, Landwirtschaftskammer NRW
