Sojasortenversuch 2013
Beschreibung
Soja als Leguminose ist für den Ökolandbau interessant, gerade auch im Zuge der Diskussion um die 100 % Ökofütterung, gentechnikfreie Partien und der in diesem Jahr gestarteten Eiweißpflanzenstrategie der Bundesregierung. Die Sojabohne ist allerdings schwer anzubauen, da sie eine sehr wärmeliebende, unkrautintensive und aufgrund des tiefen Hülsenansatzes schwer zu dreschende Kultur ist. Gerade der späte Drusch im Oktober/November macht sie für viele Standort ungeeignet. Daher werden Sorten gesucht, die möglichst früh zu dreschen sind. Der vorliegende Versuch ist Bestandteil des in 2011 gestarteten Forschungsprojektes zum heimischen Sojaanbau (BÖLN-Projekt, FiBL Deutschland). Die Landwirtschaftskammer NRW führt schon seit 2000 Öko-Sojasortenversuche durch.
Versuchsaufbau
Es wurden 16 Sorten in einer einfaktoriellen, vollständig randomisierten Blockanlage mit vier Wiederholungen angebaut.
Versuchsjahr
2013
Ergebnis
Fazit: Am Standort Köln-Auweiler liegen die Erträge der Sojabohnen bei erfreulichen 32,1 dt/ha im Mittel der Jahre, wobei die Jahre 2012 und 2013 etwas niedriger aufgrund des geringeren Feldaufgangs ausfielen. Die sehr frühen Sorten (Bohemians, Paradis, früher auch Klaxon) liegen mit 61-80 % relativen Ertrags deutlich unter dem Durchschnitt, was aber auch versuchstechnisch begründet an der späteren Ernte und dem Ausfall von Körnern liegt. Ertraglich über dem Durchschnitt liegen die Sorten Solena, Sirelia, Aligator, Lissabon, Protina, Cordoba, Opaline und ES Mentor, wobei letztere Zweifachnullsorten sehr spät reifen und für NRW eher nicht geeignet sind. Langjährig geprüfte, ertraglich im Mittelfeld liegende Sorten wie Merlin und Gallec werden für einen Testanbau im Futtermittelbereich empfohlen. Die Proteingehalte liegen in Auweiler ebenfalls auf einem erfreulichen Niveau von 43 % TM im Mittel. Sorten die deutlich darüber liegen, eignen sich für den Lebensmittelbereich (Sultana, Protina und Protibus). Das TKG sollte für die Ausbeute nach dem Schälen z.B. bei der Tofu-Herstellung möglichst hoch sein. Protibus lag da leider etwas niedrig. Der unterste Hülsenansatz ist für die Beerntung wichtig, um die Verluste am Schneidwerk möglichst gering zu halten. Solena ist hier mit 14,3 cm beste Sorte, Sultana mit 9,8 cm schlechteste.
Ergebnisbericht
08_Soja_GE_13.pdf
Ansprechpartner
Dr. Claudia Hof-Kautz
Versuchswesen ökologischer Acker- und Feldgemüsebau
Mobil: +491522 8544 376
E-Mail: claudia.hof-kautz [at] lwk.nrw.de