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Maiszünsler mit Wespen bekämpfen

26.06.2025

Seit Anfang Juni wird vom Pflanzschutzdienst NRW der Maiszünslerzuflug mit Hilfe von Lichtfallen in Westfalen (Kreis Warendorf – Enniger, und Kreis Coesfeld – Herbern) sowie im Rheinland (Kreis Euskirchen - Floisdorf) überwacht. 

Lichtfalle für Maiszünsler
Lichtfalle, aufgestellt in Enniger.

Die ersten männlichen Vorflieger wurden am 16./17. Juni am Standort Herbern beobachtet. In dieser Woche (KW 26) ist bei weiterhin sommerlichen Temperaturen um 25 °C mit stärkerem Zuflug zu rechnen.

Parasitierende Schlupfwespen

Die biologische Bekämpfung kann durch das Ausbringen von Schlupfwespen erfolgen. Schlupfwespen parasitieren die Eigelege des Maiszünslers. Eine erste Ausbringung von Trichogramma-Schlupfwespen sollte zum Flugbeginn der weiblichen Maiszünsler erfolgen. Sofern in dieser Woche entsprechender Zuflug erfolgt, ist eine biologische Bekämpfung ab Wochenmitte (KW 26) zu empfehlen. Bitte beachten Sie regionale Beraterinformationen der Kreisstellen. Eine Wiederholung dieser Maßnahme nach zehn bis 14 Tagen erhöht den Bekämpfungserfolg.

Adulte Maiszünsler
Adulte Zünsler.

Die Trichogramma-Schlupfwespen können bei Herstellern wie Biocare GmbH, UFA-Samen oder AMW-Nützlinge erworben werden. Angeboten werden Trichogramma-Karten und Trichogramma-Kugeln. Karten sind eher für kleinere Flächen zu empfehlen, da sie per Hand ausgebracht werden müssen, während Kugeln für größere Flächen geeignet sind. Die Ausbringung der Trichogramma-Kugeln ist mit Multikoptern aus der Luft möglich. Genossenschaften und Maschinenringe bieten diese Ausbringungstechnik an.

50 % Wirkungsgrad

In den Versuchen der Landwirtschaftskammer konnte bei der Bekämpfung des Maiszünslers mit einer zweimaligen Trichogramma-Behandlung eine Wirkung von bis zu 50 % erreicht werden. Die Kosten der biologischen Bekämpfung sind höher zu veranschlagen als die Kosten einer Insektizidbehandlung.


Ursula Furth,
Landwirtschaftskammer NRW