Wintergerstensortenversuch 2017
Standort
Gartenbauzentrum Köln-Auweiler
Beschreibung
Aufgrund der gestiegenen Nachfrage aus der Praxis bedingt durch vermehrte Ökoschweinehaltung führte die Landwirtschaftskammer NRW seit 2011 einen Sortenversuch (inkl. einer Öko-Wertprüfung zur Sortenzulassung von beim BSA angemeldeten Stämmen aus ökologischer Züchtung) zur Wintergerste auf ökologischen Flächen durch. Wintergerste lässt sich auch im Ökolandbau gut anbauen, wenn eine gute Saatbettbereitung erfolgt, geeignete Vorfrüchte wie z.B. Körnerleguminosen gewählt werden, zum richtigen Zeitpunkt gestriegelt wird und geeignete blattgesunde, langstrohige und standfeste Sorten mit schneller Jugendendwicklung angebaut werden. Durch die frühere Ernte bietet die Wintergerste ausreichend Zeit zur Unkrautbekämpfung von Wurzelunkräutern und für den Anbau von Zwischenfrüchten. Zudem können Arbeitsspitzen entzerrt werden.
Versuchsaufbau
Auf einem Standort in Nordrhein-Westfalen (Kerpen, sandigem Lehm, Ackerzahl 66) wurden 2017 in einem Landessortenversuch zehn verschiedene Wintergerstensorten auf ihre Eignung für den Anbau im ökologischen Landbau geprüft. Es wurde auch eine zweizeilige Sorte geprüft. Im AGB 3 stehen darüber hinaus zwei weitere Standorte in Niedersachsen (Wiebrechtshausen, schluffiger Lehm, Ackerzahl 78) sowie in Hessen (Alsfeld, sandigem Lehm, Ackerzahl von 53) zur Verfügung. Die Aussaat erfolgte im Oktober 2016, die Beerntung Anfang Juli 2017.
Versuchsjahr
2017
Ergebnis
Fazit:
Von den untersuchten Sorten haben sich für den Ökolandbau die Sorten Titus, SU Ellen, Quadriga, Semper, Tamina und Lomerit als geeignet gezeigt. Alle diese Sorten gehören in die engere Wahl. Lomerit fällt allerdings etwas ab (bei Ertrag, Blattgesundheit und Standfestigkeit), wird aber noch im Anbau empfohlen. Semper ist auf den schwereren Standorten ertragsschwächer, wird für leichtere Standorte immer noch empfohlen. Tamina passt eher auf lehmigere Standorte. Vielversprechend scheint die neue zweizeilige Sorte KWS Infinity zu sein.
Ergebnisbericht
04_GE_WG_Sorten_17.pdf