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Trendwende bei Bodenpreisen?

14.10.2025

Im letzten Jahr sank der Kaufpreis für 1 ha landwirtschaftliche Nutzfläche in NRW um 6 %, nachdem er seit 2008 fast kontinuierlich zulegte. Dennoch ist der nordrhein-westfälische Boden mit etwa 82 000 €/ha bundesweit am teuersten.

Acker und Windräder

In NRW war wenig Bewegung auf dem Bodenmarkt, denn lediglich 2 424 ha wechselten den Besitzer. So wenige Kaufverträge - nämlich 1 483 - gab in den letzten 50 Jahren nicht mehr. Das schränkt die Aussagekraft der Zahlen ein. 

Mit 119 613 €/ha investierten Käufer im Regierungsbezirk Münster am meisten. Die Preise variierten in den Kreisen von 23 964 € (Siegen-Wittgenstein) bis hin zu 142 033 €/ha im Rhein-Erft-Kreis.

Acker teurer als Grünland

Wie zu erwarten war, lag für Ackerland eine deutlich höhere Zahlungsbereitschaft als für Grünland vor. Am teuersten war das Ackerland im Kreis Borken (142 149 €/ha) und im Rhein-Erft-Kreis (142 033). Für NRW insgesamt wurde ein Kaufwert für Grünland von 42 031 € je ha ausgewiesen. Neben weiteren Faktoren beeinflussten die geografische Lage eines Grundstücks, der Flächenzuschnitt und die Flächengröße den Kaufpreis.

Weniger Verkäufe

Auch bundesweit sank die Anzahl der Verkaufsfälle zum Vorjahr um 1 243. Der Kaufwert je ha legte im Vergleich zu 2023 um 5,4 % zu. Besonders auffällig sind die Unterschiede in ostdeutschen (16 780 €/ha) und westdeutschen Bundesländern (53 510 €/ha). Zeichnet sich in NRW eine Trendwende bei den Bodenpreisen ab? Das wäre zumindest für die aktiven Flächenbewirtschafter ein positives Signal. 


Jürgen Boerman, Landwirtschaftskammer NRW