Kompetenz- und Praxisforschungsnetzwerk zur Weiterentwicklung des Nährstoffmanagements im ökologischen Landbau
Hier ziehen alle an einem Strang: Im bundesweiten NutriNet-Projekt widmen sich Praktiker/innen, Berater/innen und Wissenschaftler/innen gemeinsam der Frage, wie sich das Nährstoffmanagement im ökologischen Landbau verbessern lässt. In Nordrhein-Westfalen bilden zehn Feldgemüsebaubetriebe gemeinsam mit einem Regioberater eins von bundesweit sechs Regionetzwerken.
Hintergrund
Auf vielen langjährig ökologisch wirtschaftenden Ackerbaubetrieben geraten die Hauptnährstoffe Stickstoff, Phosphor und Schwefel zunehmend ins Minimum, im Gemüsebau werden dagegen teilweise eher Nährstoffüberschüsse beobachtet. Gleichzeitig zeigen gute Beispiele aus der Praxis, dass durch ein optimiertes Nährstoffmanagement höhere Erträge erzielt werden. Doch wie lassen sich Nährstoffe innerbetrieblich optimal zirkulieren und wie können Nährstoffe ersetzt werden, die den Betriebskreislauf verlassen? Viele Einzelaspekte der Nährstoffversorgung sind bereits gut erforscht, aber es ist bisher noch nicht optimal gelungen, das bestehende Wissen in die landwirtschaftliche Praxis zu übertragen.
Projektziel
Das NutriNet-Projekt zielt mithilfe eines bundesweiten Kompetenz- und Praxisforschungsnetzwerks darauf ab, erfolgreiche Nährstoffmanagementstrategien zu identifizieren, mit der Praxis weiterzuentwickeln und zu erproben, um daraus konkrete Handlungsempfehlungen für Praxisbetriebe abzuleiten. Dazu finden Praxisforschungsversuche auf insgesamt 60 Biobetrieben statt, die bundesweit zu sechs Regionetzwerken zusammengeschlossen sind. Die Regionetzwerke haben auch zum Ziel, Methoden der Praxisforschung weiterzuentwickeln. Projektbegleitend wird ein Datenmanagementsystem entwickelt, das die Datenerhebung, -speicherung und -auswertung im Projekt unterstützt und zukünftig als Onlineanwendung die Erfolgskontrolle von Nährstoffmanagementstrategien für Beratung und Praxis erleichtern soll.
Sämtliche Projektaktivitäten werden durch einen kontinuierlichen Wissenstransfer begleitet, der auf eine zeitnahe Implementierung des vorhandenen Wissens in Praxis, Beratung und berufliche Bildung abzielt.
Laufzeit des Projekts
2019 bis 2027
Projektpartner
Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen (LKW NRW), Bioland Praxisforschung GmbH, Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), Demeter e.V., FiBL Projekte GmbH, Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE), Kompetenzzentrum Ökolandbau Niedersachsen (KÖN), Kuratorium für Technik und Bauwesen (KTBL), Öko BeratungsGesellschaft mbH – Fachberatung für Naturland und Universität Kassel (Fachgebiet Betriebswirtschaft, Fachbereich Ökologische Agrarwissenschaften).
Die Gesamtkoordination liegt bei der Bioland Praxisforschung GmbH. Über Arbeitsgruppen und Runde Tische findet während der gesamten Projektlaufzeit ein enger Austausch mit weiteren relevanten Akteuren statt, z.B. mit anderen Praxisforschungsnetzwerken und laufenden F&E-Vorhaben zum Nährstoffmanagement im gesamten Bundesgebiet. Ein begleitet das Vorhaben kritisch und begleitet es mit zusätzlichem fachspezifischem Input.
Förderung
Das Verbundvorhaben wird durch das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Heimat aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages im Rahmen des Bundesprogramms Ökologischer Landbau und anderer Formen nachhaltiger Landwirtschaft gefördert.