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Autonom, automatisiert, angebaut

20.08.2025

Digitalisierung und Automatisierung war eines der großen Themen auf den Öko-Feldtagen. Mehrere Aussteller ließen ihre Multiträgerplattformen, Jätmaschinen und Transportroboter über die Parzellen fahren und die entsprechenden Arbeiten auf Knopfdruck oder per App erledigen. 


 

Robotik Valera

Valera von der Ant Robotics GmbH aus Hamburg ist ein so genannter kollaborativer Transportroboter zur Unterstützung bei Erntearbeiten im Obst- und Gemüsebau. Der vollautonome Kistentransporter, der dank Solarbetrieb autark arbeitet, übernimmt den Transport von bis zu 650 kg Erntegut. Das ist gerade angesichts der abnehmenden Verfügbarkeit passender (Saison)Arbeitskräfte ein nicht zu unterschätzender Faktor. Durch die Integration kollaborativer Robotik in schon existierende Pflanz- und Ernteprozesse lässt sich die Produktivität auch durch Kostenersparnis um rund 40 % erhöhen - so transportiert „Valera“ die geernteten Früchte oder das Gemüse von den Pflückern im Feld zu einer zentralen Sammelstelle, von der aus die Erntekisten nur noch verladen werden müssen. Valera hat dafür eine Innovationsförderung des BMLEH bekommen. 


Tiefgrün Precision Weeding aus Kassel entwickelt Maschinen zur Unkrautkontrolle in der Reihe, dicht an den Kulturpflanzen. Das Gerät eignet sich für Kulturen, in denen nach wie vor von Hand gejätet wird, wie in Möhren und Rote Bete, wodurch sich die Jätekosten reduzieren lassen. Die selektive Erkennung unterscheidet die Pflanzen mit mehr als 95-prozentiger Sicherheit, die KI erkennt Pflanzen unter den verschiedensten Feldbedigungen, wobei die Unkrautpflanzen auf 5 mm genau getroffen werden, wie der Hersteller versichert. Ökologisch ist die Unkrautkontrolle deshalb, weil sie thermisch, also mit Heiß- und Kaltwasser, geschieht. Das Unkraut wird bis an die Wurzel verbrüht, während sich die Maschine weiterbewegt. Auch bei hohem Unkrautdruck kann das Gerät die volle Fahrgeschwindigkeit aufrechterhalten. Weil der Boden dabei nicht bewegt wird, keimen auch keine Unkräuter nach, so die Idee.

Robotik Tierfgrün

Der Tipard 1800 von der digital workbench GmbH in Wettstetten ist eine autonome Multiträgerplattform für die Automatisierung ganzer Prozessketten von Säen, Düngen über die Beikraut- und Schädlingskontrolle bis hin zur Ernte im Acker- und Sonderkulturanbau. Sieben modulare Bauräume lassen sich mit verschiedenen Verbrennungsmotoren, Zusatztreibstofftanks und Akkupacks ausstatten. Maximale Flexibilität im Einsatz bietet die Plattform mit fünf Anbauräumen für konventionelle sowie innovative Anbaugeräte, die sich mit der Schnittstellentechnik flexibel auf der Trägerplattform verbauen lassen.  Die digital workbench GmbH hat auch noch das diwoBOT-Autonomiepaket mit nach Canitz gebracht, ein Komplettsystem für die Automatisierung von Off-Highway-Fahrzeugen. 

Robotik Tippard

BayWa stellte den Geräteträger ORIO für den Feldgemüsebau vor. Die autonome und leistungsstarke Robotikplattform von NAÏO Technologies kann mit dem flexiblen Anbau von Arbeitsgeräten und Werkzeugen im Zwischenachsbereich im Acker- und Feldgemüsebau, wie Sämaschine, Hacke und Striegel, von der Aussaat bis hin zur Beikrautregulierung unterstützen. NAÏO Feldroboter sind 100 % elektrisch angetrieben und eignen sich für präzise, mechanische Beikrautregulierung im Gemüsebau, in Sonderkulturen, Reihenkulturen, im Kräuteranbau und in Baumschulen.

Robotik Orio

Caterra ist ein Schweizer Unternehmen, das mit dem gleichnamigen voll autonomen Roboter einen laserbasierten Ansatz entwickelt hat, der es ermöglicht, Unkraut in unmittelbarer Nähe der Kultur zu entfernen. Dabei navigiert der Roboter mit GPS- und Kamera-Technologie präzise und effizient auf dem Feld. Die Lasertechnologie erlaubt eine biologische Behandlung der Unkräuter ohne Einsatz von Chemie. Die Pflanze wird erwärmt und stirbt in den darauffolgenden Stunden ab. Das Unkraut wird nicht ausgerissen und die Erde nicht gestört. 

Robotik Caterra

Meike Siebel,
Landwirtschaftskammer NRW