In der Nähe von Monschau fand Anfang September die Auftaktveranstaltung der Tournee „Gülletechniktage Grünland 2023 - Fit für 2025“ statt, zu der die Landwirtschaftskammer NRW zusammen mit Partnern eingeladen hatte. Auf einer Grünlandfläche des Betriebs von Markus Legge wurde gezeigt, mit welchen Gülleapplikations- und –aufbereitungs-Technologien sowie Güllezusatzstoffen Gülle und Gärreste auf Grünland verlustarm und effizient ausgebracht werden können.
Ausbringtechnik gesetzlich vorgeschrieben
Hauptanlass der Veranstaltung war das Düngerecht: Ab Februar 2025 müssen, nachdem die Pflicht bereits mehrere Jahre für bestelltes Ackerland besteht, dann auch auf Flächen mit mehrjährigem Ackergras und auf Dauergrünlandflächen Gülle und flüssige Gärreste bodennah und streifenförmig aufgebracht werden. Mit einer Güllemenge von jeweils 25 m³ pro ha wurde bei der Veranstaltung sowohl alte als auch neue Technik vorgeführt. Die Besucher konnten sich somit unmittelbar einen Eindruck über die Verteilgenauigkeit, die Injektionstiefe, die Futterverschmutzung oder auch den Geruch nach der Ausbringung verschaffen. Die jeweiligen Technikhersteller informierten über die technischen Fakten, die Kosten oder auch Lieferzeiten der Geräte.

Foto: Holger Fechner, Landwirtschaftskammer NRW

Foto: Holger Fechner, Landwirtschaftskammer NRW

Foto: Holger Fechner, Landwirtschaftskammer NRW
Getrennt in dick und dünn
Im Anschluss an die Gülleausbringung wurde ein Gülleseparator vorgeführt, der die Gülle in eine Dünn- und eine Dickphase auftrennt. Die Landwirtschaftskammer stellte danach die beiden Modell- und Demonstrations-Projekte „Slurry-Upgrade“ und „Säure+ im Feld“ vor, bei denen mithilfe von Modellbetrieben in NRW Gülle und Gärreste unter Anwendung verschiedenster Aufbereitungstechnologien und die Anwendung von Schwefelsäure so konditioniert werden, dass diese Düngemittel verlustärmer und effizient transportiert und ausgebracht werden können. Die Landwirtschaftskammer NRW beteiligt sich aktiv an diesen Projekten.
Die Kammer stellte den Besuchern außerdem die Online-Anwendung AMMON-NRW vor, mit deren Hilfe man im Vorfeld der Ausbringung von Gülle die Ammoniakverluste für ein bestimmtes Szenario abschätzen kann.
Abgerundet wurde die Veranstaltung zum einen mit Informationen zu Güllezusätzen, die die Gülle zum Beispiel homogener in ihrer Zusammensetzung machen und Schwimmschichten vermeiden, und zum anderen zu einem stationären Gerät, mit dem sich Gülle oder Gärreste mit Luftstickstoff anreichern lassen und damit nährstoffhaltiger gemacht werden können.

Foto: Holger Fechner, Landwirtschaftskammer NRW
Holger Fechner und Lukas Otten,
Landwirtschaftskammer NRW