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Ökolandbau NRW

Biodiversität: Pflegemanagement von Brachflächen

05.08.2024

Gut etablierte Brachflächen sind artenreiche Lebensräume und wertvoll für Insekten, Vögel und andere Wildtiere. Sie sind Nahrungsquelle, Lebensraum, Brutplatz sowie Deckungs- und Überwinterungsmöglichkeit. Doch nicht nur frische Blüten sind wertvoll, sondern auch alte und abgestorbene Bestände.

Besonders wichtig sind diese vertrockneten Stängel und Pflanzenreste für Insekten über den Winter. Diese bieten einen wichtigen Reproduktionsort. Auch Vögel und Säugetiere können in diesen Strukturen Nahrung und Deckung finden.

Ab dem 16. August können folgende Brachflächen gemulcht werden:

  • Ökoregelung 1a (Code 88)
  • Buntbrache AUM (Code 918)
  • Blühfläche, Blühstreifen AUM-Altmaßnahme (Code 575, 574)
  • Brache im Rahmen Vertragsnaturschutz (Code 560) Pakete 5041 und 5042 in Abstimmung mit der unteren Naturschutzbehörde
  • 4 % Konditionalitätenbrachen (Code 62 und 66)
  •  Blüh- und Bejagungsschneisen
  • Ackerland aus der Erzeugung genommen (Code 590 und 591)

Auf Flächen der Öko-Regelung 1b (Code 90) ist das ganze Jahr über kein Mulchen oder Mähen erlaubt. Dabei sollte jedoch individuell entschieden werden, ob eine Pflegemaßnahme überhaupt notwendig ist. Die Parzellen können ab dem 16. August gemulcht werden, müssen es aber nicht! Auf allen Brachflächen genügt es seit 2023, nur alle zwei Jahre die Mindestbewirtschaftung zum Beispiel in Form von Mulchen sicherzustellen.

Weniger ist mehr

Um die ökologische Wertigkeit zu erhöhen, ist es empfehlenswert, größere, mehrjährige Brachen gestaffelt zu mähen oder zu mulchen und somit über den Winter Teilbereiche stehen zu lassen. Die Pflicht, alle zwei Jahre zu schneiden, wird somit abwechselnd auf der Fläche erfüllt. Gleiches gilt, wenn mehrere Brachen nah beieinander liegen. So kann ein Teilschlag in einem Jahr, der andere im anderen Jahr gepflegt werden. Es ist empfehlenswert, nach dem Arbeitsgang zur Dokumentation der Pflege für das Flächenmonitoring ein Foto zu machen.

Nährstoffe und Schatten

Es gilt zu bedenken, dass jedes Mulchen zu einer Rückführung von Nährstoffen in den Kreislauf führt und dass zusätzlich die entstehende Mulchdecke aus Pflanzenresten eine Beschattung bildet. Schwächere Pflanzenarten werden so zurückgedrängt und durchsetzungsstarke Arten können sich etablieren, zum Beispiel Ackerkratz-Disteln oder Brennnesseln. Grundsätzlich sollte beim Pflegeschnitt nach Möglichkeit hoch abgeschnitten und die Biomasse gut zerkleinert werden.

Weitere Infos zur Pflege von Brachflächen und viele Themen mehr finden Sie unter www.biodiversitaet-nrw.de.


Team Biodiversität,

Landwirtschaftskammer NRW

Staffelmahd

Staffelmahd oder -mulchen Quelle: Lisa Klopphaus, Landwirtschaftskammer NRW