Die EU-Kommission hat klargestellt, dass Pflanzenfresser – zu denen unter anderem Rinder, Schafe und Ziegen gehören – im ökologischen Landbau in der Weidezeit grundsätzlich immer Zugang zu Weide haben müssen.
Der Weidezugang darf nur aus vorübergehenden Gründen eingeschränkt werden. Das können der Zustand des Bodens, die Witterung, die jahreszeitlichen Bedingungen oder eine behördliche Anordnung zum Seuchenschutz sein.
Bei Unsicherheit: Beratung anfragen
In Nordrhein-Westfalen sind zwar keine Betriebe bekannt, die keinerlei Weidezugang hätten. Um sich jedoch auch in Nordrhein-Westfalen zu vergewissern, dass für alle Tierarten und Tiergruppen die Anforderungen an den Weidezugang tatsächlich erfüllt sind, wird den nordrhein-westfälischen Ökobetrieben empfohlen, bei Unsicherheiten Kontakt zur Fachberatung der Landwirtschaftskammer, der Öko-Anbauverbände oder auch unmittelbar zur für den jeweiligen Betrieb zuständigen Öko-Kontrollstelle aufzunehmen. Gewisse Anpassungsnotwendigkeiten in einzelnen Betrieben, etwa beim Zugang zur Weide für alle Tiergruppen, sind nicht auszuschließen und sollten frühzeitig abgeklärt werden.
Grundsätzliches klären die Weidepapiere
Eine wichtige Grundlage für alle Beteiligten sind dabei das sogenannte „LÖK-Weidepapier“ und ein ergänzendes FAQ-Dokument der Länderarbeitsgemeinschaft Ökologischer Landbau (LÖK). Die LÖK ist ein Fachgremium der Agrarministerkonferenz und umfasst alle für den Ökolandbau zuständigen Ministerien.
Die Dokumente finden Sie hier:
LÖK: Weidepapier (Stand August 2024)
LÖK: FAQ WEide (Stand Dezember 2024)
Quelle: MLV

Foto: Anne Verhoeven, Landwirtschaftskammer NRW