
Fotos: Andreas Pelzer, Landwirtschaftskammer NRW
Die längere Verweildauer der Kälber führte nicht nur dazu, dass mehr Plätze geschaffen werden müssen, sondern auch die logistischen Anforderungen in Bezug auf die tägliche Versorgung haben sich deutlich geändert. Vor diesem Hintergrund haben viele Milchviehhalter investiert, um auf der einen Seite die Haltungsbedingungen für die größere Anzahl an Kälbern zu optimieren, andererseits wurde aber auch in Technik investiert, die es ermöglicht, auch gewachsene Tierbestände entsprechend tiergerecht und arbeitseffizient zu versorgen.
Was kann optimiert werden?
Mit den neuen Anforderungen ist aber auch eine Diskussion darüber entstanden, wie die Kälberhaltung noch weiter optimiert werden kann. Fragen zur optimalen Haltung und zur leistungsorientierten Fütterung in Verbindung mit einem effizienten Management stehen dabei im Fokus. Gesunde Mutter- und Bullenkälber aufzuziehen, ist dabei das erklärte Ziel.
Es werden aber auch neue Wege diskutiert. Dabei erproben erste Betriebe verschiedene Möglichkeiten, die Sozialisierung der Kälber durch die Mutter- oder kuhgebundene Kälberaufzucht zu unterstützen. Auch die Aufzucht der weiblichen Kälber an Ammenkühe gilt dabei als eine der möglichen Varianten. Eine weitere neue Variante ist die Aufzucht der Kälber in voll klimatisierten Kälberställen oder der Ansatz, hygienische Aspekte sowohl in der Haltung als auch im Management klar in den Fokus der Kälberaufzucht zu setzen.
Auch größere Milchviehbetriebe haben sich auf den Weg gemacht, neue Impulse für eine gesunde und erfolgreiche Kälberaufzucht in ihren Betrieben zu sammeln. Vor diesem Hintergrund hat sich bundesweit eine Gruppe Landwirte mit einigen Beratern zusammengetan, um aktuelle Fragen in der Kälberhaltung zu diskutieren, aber auch, um neue Ideen und Möglichkeiten direkt vor Ort zu besichtigen. Dazu organisierte die Gruppe zwei Exkursionen nach Niedersachsen, Sachsen und Bayern mit dem Ziel, Alternativen zur klassischen Kälberhaltung zu analysieren.
Was dabei ins Auge fiel, zeigen die Fotos.

Einfache Lösung: Hygiene sowie altersgerechte Versorgung und ein Top-Management im Fokus.

Klassische Einzelhaltung der Kälber im Kaltstall durch Modulbauweise, hygienisch gut zu managen.

Kälberdecken sichern den Wärmebedarf der Kälber in den ersten Lebenstagen im Kaltstall.

Auch in größeren Beständen sollte die Gruppengröße zehn, maximal 14 Kälber betragen.

Nach Abbau der Stalltechnik lässt sich der Kälberstall gut reinigen und desinfizieren.

Durch die Schotterrinne werden Flüssigkeiten abgeführt, was Emissionen reduziert.

Mutter- beziehungsweise kuhgebundene Kälberaufzucht in einem großen Milchviehbetrieb.

Nicht alle Kühe sind als Amme geeignet. Augenmaß und Fingerspitzengefühl sind bei der Auswahl der Kühe von großer Bedeutung. Fotos: Andreas Pelzer, Landwirtschaftskammer NRW

Auch hier ist die Einhaltung einer strengen Hygiene gut möglich.
Andreas Pelzer,
Landwirtschaftskammer NRW

Foto: Andreas Pelzer, Landwirtschaftskammer NRW