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Ökolandbau NRW

Israelische Erfindung lässt Gemüse in der Wüste wachsen

03.02.2025
Hydrokultur im Gewächshaus

Foto: Ariel Global Links/Facebook


Das israelische Unternehmen Ariel Global Links lässt Obst und Gemüse durch eine neuartige Technik selbst in sandigen Wüsten gedeihen. Möglich wird dies durch ein Hydrokultursystem. Es spart Kosten und Pflanzenschutzmittel.

Begeistert berichten israelische Medien vom Agrar-Unternehmen „Ariel Global Links“: Die israelischen Agraringenieure haben eine verblüffend einfache, aber effektive Methode auf den Markt gebracht, um Nutzpflanzen effizienter anzubauen. Und das selbst in Regionen mit unfruchtbarem Boden. Ariel Global Links hat eine Form der Hydrokultur entwickelt, die größere und gesündere Pflanzenerträge bringt. Das Unternehmen mit Sitz im Kibbutz Poria Illit am südwestlichen Ufer des Sees Genezareth wurde 2009 gegründet, es installiert Gewächshäuser mit Bewässerungs- und Klimakontrollsystemen.

Von Avocados bis Vanilleschoten

„Wir pflanzen Granatäpfel, Avocados, Äpfel, Melonen, Mangos, Auberginen, Gurken, Salat, Vanille und Gewürze an“, teilte das Unternehmen mit. „Außerdem beraten wir Landwirte beim Pflanzen, beim Im- und Export von Saatgut und in Sachen Hydrokultursystemen.

Bei der hydroponischen Methode der Israelis können bis zu viermal mehr Pflanzen auf der gleichen Fläche angebaut werden. Die Pflanzen stecken dabei in den Löchern von Kunststoffrohren, in denen Wasser mit den notwendigen Nährstoffen fließt. Weil das Wasser recycelt wird, kann ein Hydrokultursystem bis zu 95 % weniger Wasser verbrauchen als herkömmliche bodenbasierte Anbaumethoden.

Diese Form des Anbaus ermöglicht es Landwirten, vertikale Gewächshäuser zu bauen und so mehr Pflanzen auf weniger Land anzubauen. Weil sich die Pflanzen nicht mehr im Boden befinden, ist es für Schädlinge schwieriger, an sie zu gelangen, was zu einem geringeren Einsatz von gesprühten Pflanzenschutzmitteln führt. Das wiederum verbessert die Bekömmlichkeit und spart Kosten. Das Wort Hydroponik leitet sich aus den griechischen Wörtern für Wasser (Hydro) und Arbeit (Ponos) ab und bedeutet so viel wie „mit Wasser arbeiten“.

Ernte um das Zehnfache steigern

Darüber hinaus könne der Anbau in zehn bis zwölf Zyklen pro Jahr erfolgen, heißt es laut einer Mitteilung des Unternehmens. Das ermögliche eine Steigerung der jährlichen Ernte um das Zehnfache. Die Kosten würden für die Landwirte durch die Methode gesenkt. Sie erfordere weniger Arbeitskräfte, spare Wasser und Dünger und mache ein Sprühen überflüssig.

Das alles macht das System attraktiv für den Obstanbau in Landschaften, in denen es nur wenig fruchtbaren oder sogar sandigen Boden gibt, wie etwa in der Golf-Region. Ariel Global Links ist bereits Partnerschaften mit Farmern in den Vereinigten Arabischen Emiraten eingegangen.

Einen Markt sieht Ariel Global nicht nur bei Landwirten, sondern auch bei Privatpersonen, die ihre eigenen Lebensmittel das ganze Jahr über selbst anbauen und sich damit unabhängiger von der aktuellen Wirtschaftslage machen wollen. Dafür bietet das Unternehmen ein Kit namens „Ariel Home“ an – ein vierstufiges Regal aus Kunststoffrohren, das mit Wasser, Nährstoffen und Pflanzen gefüllt wird.


Quelle: Jörn Schumacher/Israelnetz

Hydrokultur im Gewächshaus

Foto: Ariel Global Links/Facebook