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Ökolandbau NRW

Kartoffelkäfer: Fraßschäden an Knollen

26.09.2023

In NRW und in Sachsen wurden und werden auf Ökokartoffelflächen Kartoffelkäfer gefunden, die direkt an den Knollen fressen. Aus den Ökobetrieben, die von der Landwirtschaftskammer NRW beraten werden, kamen bislang keine Rückmeldungen über einen stärkeren Kartoffelkäferbefall an den Knollen. Der Hinweis ist denoch relevant, da immer noch Kartoffelkäfer der dritten Generation auch auf konventionellen Flächen in Nordrhein-Westfalen zu beobachten sind.

Auf Einzelflächen ist ein Befall der Kartoffelknollen durch adulte Kartoffelkäfer aus der dritten Generation möglich. Flächen, die im Vorfeld stärker mit Kartoffelkäfern befallenen wurden, müssen auf einen stärkeren Frassbefall hin kontrolliert und gegebenenfalls früher gerodet werfden. 

Die Gründe liegen in folgender Situation: Anstatt der früher auftretenden ein bis zwei Generationen werden in extremen Kartoffelkäferjahren auch schonmal drei Käfergenerationen ausgebildet. Aufgrund des hohen Krautfäulebefalls sind die Kartoffelpflanzen auf Ökokartoffelflächen schon früh abgestorben. Da die Kartoffelkäfer relativ ortstreu und keine guten Flieger sind, sie aber Nahrung benötigen, schädigen sie dann ausnahmsweise die Knollen.

Eine Bekämpfung ist nicht mehr möglich, es sollte schnellstmöglichst die Ernte erfolgen und die geschädigten Knollen müssen konsequent aussortiert werden.


Dr. Sebastian Weber,

Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie, LfULG

Foto: Dr. Sebastian Weber, LfULG