Logo der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen

Lumpy Skin Disease: Tierseuche breitet sich in Südeuropa aus

22.07.2025

Die „Haut-Knoten-Krankheit“ ist die deutsche Übersetzung für Lumpy-Skin-disease (LSD), eine Virusinfektion der Rinder (Büffel und Bison), die, wie die Maul- und Klauenseuche, in Europa zu den am striktesten bekämpften Tierseuchen gehört. 

In Italien (Lombardai, Sardinien) und in Frankreich (Savoyen) sind Ende Juni Fälle der Tierseuche festgestellt worden. 

Die Symptome

Erkrankte Tiere zeigen hohes Fieber, geschwollene Lymphknoten, starken Speichel- und Tränenfluss, Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust. Im Verlauf der Erkrankung entwickeln sich am ganzen Körper die typischen Hautknoten von 0,5 bis 5 cm Durchmesser sowie eitriger Nasenausfluss, Euterentzündungen und Abszesse. Todesfälle sind selten, Aborte können vorkommen. 

Verbreitung durch Fliegen

Verbreitet wird das Virus hauptsächlich durch die Verschleppung von Viruspartikeln mittels belebter und unbelebter Vektoren, dabei wird im Sommer durch Fliegen und andere Insekten im Umfeld der Tiere das Virus rasant verbreitet. Der Handel mit unerkannt infizierten Tieren ist geeignet, die Infektionen über weite Strecken in neue Regionen zu bringen - siehe Italien. 

Bekämpfung durch Tötung, Überwachung, Impfung

Die Bekämpfung besteht in der Tötung infizierter Bestände und einer großflächigen Überwachungszone von 50 km um den Ausbruch. Zusätzlich wird eine Impfung im Umfeld der Ausbrüche von der EUKommission empfohlen. Frankreich ist in der Vorbereitung einer Impfung rund um den Ausbruch in Savoyen und die Schweiz plant aufgrund der räumlichen Nähe die Impfung der empfänglichen Wiederkäuer im Kanton Genf. 

Aufgrund der hohen wirtschaftlichen Schäden durch die Lumpy Skin-Krankheit ist erhöhte Aufmerksamkeit gefordert. Es muss bis zur Eindämmung der Ausbrüche auch mit Fällen in Deutschland gerechnet werden. In den Niederlanden werden seit letzter Woche alle Zukäufe aus den betroffenen Regionen auf LSD untersucht. Weitere Informationen gibt es beim Friedrich-Loeffler-Institut.


Dr. Mark Holsteg, 
Landwirtschaftskammer NRW/Tiergesundheitsdienst