Logo der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen - zur Startseite der Landwirtschaftskammer

Ökolandbau NRW

Projekt

Wenn flüssige Nachdüngung bei Gurken, dann wöchentlich

Projekt Leitbetriebe ökologicher Landbau in NRW
Standort

Ökostandort Köln-Auweiler

Beschreibung Auch im ökologischen Intensiv-Gemüsebau unter Glas gehen Betriebe inzwischenzur flüssigen Nachdüngung über. Dabei ist noch unklar, in welchen zeitlichenAbständen die flüssige Nachdüngung erfolgen soll. Hier soll dieser Versuch zurKlärung beitragen.
Versuchsaufbau Am Ökostandort Köln-Auweiler des Gatrenbauzentrums Straelen/Auweiler derLandwirtschaftskammer NRW sind verschiedene Strategien der flüssigenorganischen Nachdüngung bei Bio-Gurken miteinander verglichen worden.
Versuchsjahr 2011
Ergebnis Der Gesamt-N-Bedarf wurde in die Grunddüngung (50% des Bedarfesabzüglich aktuellem Nmin) und in eine in den Varianten unterschiedlich gestaffelteflüssige Nachdüngung mit Vinasse gesplittet. Es sollte wöchentlich, alle 4 Wochen und so gedüngt werden, dass ein Ziel-Nmin von 100 N im Boden aufrecht gehalten werden sollte. Als Kontrolle diente die gesamte Versorgung duch die Grunddüngung. Wöchentliche Nmin-Proben mit dem Nitracheck dokumentierten den Verlauf im Boden. Die Strategie der wöchentlichen Nachdüngung lieferte gleich hohe marktfähige Erträge wie bei der Komplett-Versorgung über die Grunddüngung (22,4 kg/² zu 21,6 kg/m²).Deutlich niedriger lagen die Erträge bei der Flüssigdüngung nach Ziel-Nmin und beidem 4-wöchigen Rhythmus.Die Nmin-Verläufe zeigen bei allen Strategien ein stetiges Auf und Ab. Der erste Anstieg ist umso höher, je mehr organischer Dünger im Boden vorhanden ist: bei den Varianten 100 %-Grundversorgung und Ziel-Nmin (die erste Nachdüngung erfolgte 1 Woche nach Pflanzung, um auf die 100 Nmin zu kommen, die allerdings nicht dauerhaft erreicht werden konnten). Durch diesen ersten starken Anstieg erhält die Gurke zu Beginn die nötige gute Versorgung. Auch die wöchentliche Nachdügung leistet hier gute Dienste, da regelmäßig in kurzen Abständen versorgt wird. Der 4-wöchige Abstand ist zu groß, wodurch der Nmin schnell auf ein niedriges Niveau sinkt (der exponentielle Trend sinkt schon am 18.04 unter 40 N). Auch beim Ziel-Nmin kommt die zweite flüssige Versorgung 3 Wochen nach der Ersten, wodurch insgesamt zu langsam nachgeliefert wird. Vermutlich wird durch die gleichmäßigen wöchentlichen Flüssig-Gaben ähnlich mineralisiert wie in der Variante 100 %-Grunddüngung. Somit stellt die wöchentliche Flüssigdüngung auch eine Sicherheit für Nährstoff-Kontinuität dar, und ist zu empfehlen.