Tagesverlauf der pH-Werte im Pansen in der Weide- undStallperiode in 6 Betrieben 2013
Beschreibung
Fragestellung: 1. Welchen Einfluss haben Weidesystem und Zufütterung auf den Tagesverlauf der pH-Werte im Pansen? 2. Wie unterscheidet sich der Tagesverlauf zwischen Sommer (Weideperiode)und Winter (Stallperiode)?
Versuchsaufbau
Während der Stall- und Weideperiode wurden 2013 die pH-Werte im Pansen von 22 Kühen festgehalten, verteilt auf 6 Betriebe.. Die Messungen erfolgten kontinuierlich mit Sensoren im Pansen (Gasteiner et al. 2011). Das System entwickelte Herr Gasteiner zusammen mit der Firma smaXtec zur Praxisreife und ist im Internet unter smaxtec-animalcare beschrieben. Die gemessenen pH-Werte entsprechen der in Kapitel "pH-Wert im Pansen - Datenaufbereitung und Bewertung einer neuen Messmethode" beschriebenen Methode. Die pH-Werte der einzelnen Kühe wurden auf ein mittleres langfristiges Niveau von 6,27 eingestellt (Mittel von 6 Monaten).
Versuchsjahr
2013
Bemerkung
Beim Vergleich verschiedener Fütterungssysteme (beispielsweiseWeide- und Stallfütterung) darf die Messeinheit pH-Wert nicht überbewertet werden. Denn unterschiedliche Systeme unterscheiden sich nicht nur monokausal. So ist denkbar, dass gerade der Weidegang mit seinen Umweltreizen besonders gesundheitsfördernd ist. Vergleichbare Veränderungen in der Stallperiode könnten aber auch kritischer sein.
Ergebnis
Der pH-Verlauf während des Tages scheint ein Spiegelbild der Futteraufnahme zu sein. Bei den beteiligten Betrieben mit durchweg geringen bis mittleren Kraftfuttergaben dominiert dabei der Effekt der Grundfutteraufnahme. Steht ganztägig die gleiche Weidefläche zur Verfügung, werden die niedrigsten pH-Werte abends gemessen, die höchsten dagegen morgens, nachdem die Kühe nachts weniger gefressen haben. Wird zweimal täglich Weide zugeteilt oder im Winter zweimal frisch zugefüttert, ergibt sich auch zweimal ein Abfall und ein Anstieg derpH-Werte (je nach Betrieb mit unterschiedlicher Ausprägung). Werden die Kühe dagegen während des Tages immer wieder durch "Leckerbissen" an den Troggelockt, oder steht ihnen durchweg vergleichbare Qualität zur Verfügung, ist der pHVerlauf gleichmäßiger. Die größeren Tagesschwankungen treten bei Weidegang auf. Der Betrieb mit dem geringsten Weideumfang hatte auch die geringsten Schwankungen im Sommer.
Ergebnisbericht
43_Tagesverlauf_pH_Weide_Stall_TH_13.pdf
Ansprechpartner
Dr. Edmund Leisen
Mobil: +49173 9317440
E-Mail: edmund.leisen [at] lwk.nrw.de