Veränderungen von Wasseraufnahme in der Weide- und Stallperiode bei Milchkühen, abgeleitet aus Pansentemperatur
Beschreibung
Welchen Einfluss haben Milchleistung, Fütterung und Witterung auf die Wasseraufnahme?
Versuchsaufbau
Auf einem Betrieb mit Tag- und Nachtweide im Sommer und unterschiedlicher Zufütterung, sowohl in der Weide- als auch in der Stallperiode wurden ab Mitte Juli bei 2 Kühen, ab Mitte Oktober bei 3 Kühen die Wasseraufnahme über die Veränderung der Temperatur im Pansen bestimmt. Die Temperatur-Messungen erfolgten kontinuierlich mit Sensoren im Pansen (Gasteiner et al. 2011). Das System, bei dem neben dem pH-Wert auch die Temperatur gemessen wird, wurde von Herrn Gasteiner zusammen mit der Firma smaXtec zur Praxisreife entwickelt und ist im Internet unter smaxtec-animalcare beschrieben. Ein schnelles Absinken der Temperatur im Pansen von einem Messpunkt zum nächsten (10 Minutentakt) war Hinweis auf eine erfolgte Wasseraufnahme. Im Mittel aller Messungen lag die Pansentemperatur bei 38,93 oC. Als Anzeichen für die Wasseraufnahme wurde ein Absinken der Temperatur unter 38 oC definiert. Festgehalten wurden - die Häufigkeit der Wasseraufnahme: Hierzu wurde festgehalten, wie häufig die Temperatur im Pansen < 38 oC lag. Sank die Temperatur an mehreren Messpunkten hintereinander derart niedrig, wurde nur der erste Messpunkt gezählt. - ein Anhaltspunkt für die Wassermenge: Die Zeitdauer (min/Tag), in der die Temperatur im Pansen < 38 oC lag, wurde als Anhaltspunkt für die aufgenommene Wassermenge herangezogen. Fütterung und Milchdaten wurden wöchentlich erhoben, Witterungsdaten standen täglich über den Deutschen Wetterdienst zur Verfügung. Den Kühen stand auf allen Weiden Tag und Nacht Wasser aus der zentralen Wasserversorgung über Wannen zur Verfügung, das über die Zuleitung laufend nachgefüllt wurde.
Versuchsjahr
2013
Ergebnis
Fazit: Die Witterung sowie die Zufütterung im Stall haben die Wasseraufnahme maßgeblich beeinflusst: Während der Weideperiode wurde seltener Wasser aufgenommen, vor allem bei kühl-feuchtem Wetter. Im Stall wurde häufiger Wasser aufgenommen, vor allem bei Fütterung von trockener Silage. Die Wasseraufnahme in der Nacht zeigt: Die Kühe sind auch zu dieser Zeit aktiv.
Ergebnisbericht
44_Wasseraufnahme_Pansentemperatur_TH_13.pdf
Ansprechpartner
Dr. Edmund Leisen
Mobil: +49173 9317440
E-Mail: edmund.leisen [at] lwk.nrw.de