Spätdüngung in Rosenkohl
Standort
Biolandbetrieb Pütz in Bornheim
Beschreibung
Der Nährstoffbedarf von Rosenkohl ist hoch, vor allem zur Rosenbildung in der zweiten Hälfte seiner Vegetationsperiode, wenn aufgrund niedriger Temperaturen die Nachlieferung aus dem Boden oder aus einer zur Pflanzung erfolgten organischen Düngung vglw. gering ist. Die derzeit praxisübliche Düngung im Ökologischen Gemüsebau erfolgt über die Stellung von Rosenkohl in der Fruchtfolge nach einer günstigen Vorfrucht wie Winterwicke oder Kleegras und eine Startdüngung vor der Pflanzung mittels Mist oder Handelsdünger. Eine Düngung in die stehenden Bestände erfolgt i.d.R. spätestens zum letzten Hackgang. Eine Spätdüngung zur Rosenbildung, wie sie im konventionellen Landbau üblich ist, erfolgt selten.
Versuchsaufbau
Im Leitbetriebeprojekt wurde 2015 die Wirkung einer aufgeteilten Düngung mit Haarmehlpellets vor dem letzten Hackgang am 24. Juli 2015 und einer späteren Flüssigdüngerapplikation mit Vinasse am 19. Oktober 2015 auf Ertrag und Qualität von Rosenkohl getestet. Der Versuch wurde als zweifaktorielle Blockanlage mit vier Wiederholungen durchgeführt.
Versuchsjahr
2015
Ergebnis
Eine Ertragssteigerung durch organische Düngung von Rosenkohl konnte im dargestellten Versuch auf dem fruchtbaren Standort Pütz in Bornheim/Rheinland weder durch Düngung mit Haarmehlpellets zum letzten Hackgang, noch durch Ausbringung von Vinasse zum Beginn der Röschenbildung erzielt werden. Die zum Ende der Vegetationsperiode, zur Ernte und zum Vegetationsbeginn im Folgejahr gemessenen, signifikant unterschiedlichen Nmin-Werte zwischen hoch gedüngten Varianten und Kontrolle ohne Düngung können den Verbleib der ausgebrachten Stickstoffmengen nur zu einem geringen Teil erklären. Trotz nicht ertragswirksamer Ausbringung von bis zu 200 kg Stickstoff wurden auf dem tiefgründigen Lößstandort nur maximal 35 kg mineralischen Stickstoffs in tiefere Bodenschichten verlagert.
Ergebnisbericht
22_GM_Rosenkohl_Spaetduengung_15.pdf