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Mehr pflanzliche Öle und Fette

02.06.2025
Pflanzliche Öle und Fette

Die Herstellungsmenge von Ölen und Fetten liegt erstmals bei über 5 Mio. t. Der Selbstversorgungsgrad ist hingegen leicht gesunken. 

Nach vorläufigen Zahlen der Versorgungsbilanz Öle und Fette des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft (BZL) stieg die Herstellungsmenge pflanzlicher Öle und Fette 2024 erstmals seit der Wiedervereinigung auf über 5 Mio. t Rohöl; 2023 waren es 4,9 Mio. t. Rund 1,49 Mio. t stammten dabei aus inländischen Saaten, wie Raps, Sonnenblumenkernen, Sojabohnen und anderen Ölsaaten. 2023 waren das noch 1,48 Mio. t. Der Selbstversorgungsgrad mit pflanzlichen Ölen und Fetten insgesamt lag 2024 bei 25 % (2023: 26 %).

Raps und Sonnenblumen

Bei Rapsöl ist der Selbstversorgungsgrad 2024 im Vergleich zum Vorjahr gleichgeblieben (44 %). Bei Sonnenblumenöl konnte 2024 der Bedarf zu 10 % aus inländischen Saaten gedeckt werden. Damit lag der Selbstversorgungsgrad bei Sonnenblumenöl nach einem Rekord von 15 % im Jahr 2023 wieder auf dem Niveau von 2022. Gründe für den höheren Selbstversorgungsgrad damals könnten die höhere Sonnenblumenernte 2023 sowie das zurückhaltende Konsumverhalten der Verbraucher aufgrund hoher Sonnenblumenölpreise gewesen sein. Dieser reduzierte sich, was 2024 wiederum zu einem höheren Bedarf (Inlandsverwendung) beigetragen haben könnte. 

Die wichtigsten Lieferländer für Sonnenblumenöl waren 2024 die Niederlande (31 %), die Ukraine (26 %) und Ungarn (24 %). Es ist jedoch anzunehmen, dass über den Rotterdamer Hafen eine erhebliche Menge aus Drittstaaten, wie beispielsweise der Ukraine, nach Deutschland weiterverschifft wurde.

Inlandsverwendung steigt

Im Jahr 2024 wurden insgesamt 3,2 Mio. t Pflanzenöle importiert (-1 %) und rund 2,3 Mio. t exportiert (-8 %). Insgesamt standen damit 2024 rund 5,9 Mio. t pflanzliche Öle und Fette für die inländische Verwendung zur Verfügung – ein Plus von knapp 4 % im Vergleich zum Vorjahr und seit 2014 der höchste Wert. Davon wurden 66 % industriell verwertet, so zum Beispiel für Biodiesel, für oleo-chemische Produkte, beispielsweise für Pharmazie und Kosmetik, sowie Hydraulik- und Schmieröle. 27 % gingen als Nahrungsöle und -fette in die menschliche Ernährung und 7 % als Futteröle ins Mischfutter.

Diese und weitere Daten zur Versorgungsbilanz Öle und Fette gibt es auf der Seite des Bundeslandwirtschaftsministeriums.  


BLE