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Ökolandbau NRW

Noch mit Beregnung beginnen?

24.04.2025

Mit den trockenen Bedingungen in diesem Frühjahr konnten alle Kulturführungsarbeiten und Aussaaten optimal durchgeführt werden. Jetzt wird die Wasserverfügbarkeit auf den leichten und mittleren Standorten zu einem größeren Problem.

Die bis jetzt gefallenen Niederschläge reichen bei weitem nicht aus, um den den Wasserbedarf der Kulturen in der Hauptwachstumszeit zu decken. Einzelne Wintergetreideschläge wurden schon beregnet, insbesondere die Wintergerste, die nach der Blüte in die Kornfüllungsphase geht und in dieser Phase den höchsten Wasserbedarf hat. Es folgen Winterweizen mit dem Ährenansatz, Sommerungen mit Kartoffeln, Sommergetreide und Körnerleguminosen. Bis Dato hat die Bodenfeuchtigkeit zur Keimung und Auflaufen der Sommerung ausgereicht, aber für ein stärkeres vegetatives Wachstum mit steigenden Temperaturen sind größere Regenmengen erforderlich.

 

 

(links: Kartoffelbestand, der Mitte März auf einem Lehmstandort (etwa 55 BP) gepflanzt wurde. Die Dämme sind schon deutlich abgetrocknet, im Bereich der Knollenanlage ist noch Bodenfeuchtigkeit vorhanden, die aber nach dem Auflaufen schnell schwindet. )

Knappe Wasserversorgung

Die ersten ab Mitte März gepflanzten Kartoffelbestände sind vor Ostern aufgelaufen. Bei einer knappen Wasserversorgung erfolgen schon eine Reduktion der Stolonen und die Möglichkeit für einen größeren Knollenansatz. In der Praxis beobachtet man auf leichten Standorten schon sieben bis zehn Tage nach dem Auflaufen eine Reduktion des Knollenansatzes. Hier macht es Sinn, mit der Beregnung der Kartoffelbestände zu beginnen. Es brauchen keine größeren Mengen beregnet zu werden, es reichen anfänglich Regnergaben von 15 bis 20 mm.  

Da die Kartoffeldämme noch nicht durch das Kraut beschattet werden, trocknen die Dämme auch wieder schnell aus. Das macht, falls in der Zwischenzeit keine Niederschläge erfolgen, einen anschließenden Regnereinsatz nach etwa zehn bis 14 Tagen notwendig.

Das Wachstum der Kartoffeln sollte nicht zum Stillstand kommen, damit ein einheitliches Knollenbild (Sortierung) und die äußere Form als Qualitätsmerkmal erhalten bleibt.

Reicht die Feuchtigkeit? 

Es sollte rechtzeitig mit der Beregnung der Kartoffelbeständen gestartet werden. In vielen Beständen, die jetzt aufgelaufen sind, mit der Beregnung begonnen werden, sollte es keine nennenswerten Regenmengen gegeben haben. 


Franz-Theo Lintzen,
Landwirtschaftskammer NRW