Für NRW gibt es erste Werte zur Rapsanbaufläche: Schätzungsweise wurden 62 800 ha Raps zur Ernte 2023 angebaut. Das ist ein Plus von 24% im Vergleich zum Vorjahr 2022 oder auch ein Plus von 12 000 ha.
Im Vergleich zum Jahr 2020 liegt die Fläche sogar um 50% höher. Sicherlich haben sich viele Betriebe aufgrund der hohen Erzeugerpreise für den Rapsanbau entschieden. Allerdings ist der Anbauumfang für NRW nicht ungewöhnlich: So wurden vor gut zehn Jahren sogar etwa 70 000 ha Raps in NRW angebaut. Der Anbau hängt nicht nur von den Preisen, sondern auch stark von den jeweiligen Aussaatbedingungen im Spätsommer/Herbst ab. Diese stimmten in 2022, auch wenn es noch sehr trocken war.
Der Anbau von Sonnenblumen und Sojabohnen spielt, trotz der medialen Relevanz, nur eine untergeordnete Rolle mit einem Anbauumfang von je 600 bis 850 ha in NRW.
Der Börsenpreis für Raps lag in den letzten Tagen erstmals seit zwei Jahren wieder unter 400 €/t. Zu Beginn der KW 23 hat er sich wieder etwas gefangen und liegt aktuell bei 424 €/t. Die Unsicherheit in der Ukraine und der Ölpreisanstieg sind hier als Hauptgründe für den Preisanstieg zu nennen. Die Ertragserwartungen zur neuen Ernte sind in der Regel gut. Im EU-Schnitt wird mit einem Plus von 8% im Vergleich zum fünfährigen Schnitt gerechnet.
Dr. Thomas Böcker,
Landwirtschaftskamme NRW

Blühender Raps, Foto: Andreas Paffrath, LWK NRW