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Ökolandbau NRW

Ökologische Flächensanierung mit Leguminosen

13.11.2024
Legubild
Auf Standorten mit Ackerfuchsschwanzresistenz ist der Anbau von Futterleguminosen oft die einzige Möglichkeit, um den Beikrautdruck nachhaltig zu reduzieren.

Der Anbau von Futterleguminosen ist vor allem in ökologisch wirtschaftenden, viehhaltenden Betrieben gängige Praxis. Klee und Luzerne liefern Grundfutter mit hohen Eiweißgehalten, Rohfaser mit hoher Verdaulichkeit und sichere Trockenmasseerträge, auch bei Trockenheit. Allerdings haben Futterleguminosen auch ackerbaulich einiges zu bieten, sodass sie zunehmend auch in viehlosen Betrieben fester Bestandteil der Fruchtfolge sind. 

Die Wirkungsgrade von Herbiziden sind oft nicht mehr zufriedenstellend. Vor allem bei Ackerfuchsschwanz und Weidelgräsern treten zunehmend Resistenzen auf. Die mechanische Beikrautregulierung bspw. mittels Striegel oder Hacke ist hingegen stark witterungsabhängig. Grundsätzlich gilt daher: den flächenspezifischen Beikrautdruck möglichst geringhalten.

Beim Feldfutterbau kommen zwei Wirkmechanismen gegen unerwünschte Beikräuter zum Tragen: aushungern und unterdrücken. Die hohe Schnittfrequenz, sprich vier bis fünf Nutzungen pro Jahr, sorgt dafür, dass Reservestoffe mobilisiert werden, wenn die Pflanzen erneut austreiben. Durch das regelmäßige Entfernen der oberirdischen Biomasse, fehlt es zudem an photosynthetisch aktiver Blattoberfläche, sodass keine neuen Reservestoffe gebildet und eingelagert werden können. Dichte Futterbestände verdunkeln zudem den Boden, was Lichtkeimer und neu austreibende Pflanzen am Wachstum hindert. Bei optimalen Bedingungen bilden produktive Futterarten etwa alle vier Wochen einen erntereifen Aufwuchs. Klee und Luzerne, aber auch das deutsche Weidelgras sind damit deutlich frohwüchsiger, als die meisten Beikräuter. Das bedeutet allerdings auch, dass ein sauberer Umbruch erfolgen muss, damit die Futterpflanzen in der Folgekultur nicht zum Problemkraut werden.

Entscheidend ist insbesondere mit Blick auf Ackerfuchsschwanz: Nutzungsfrequenz und -zeitpunkt sollten auf die Entwicklung der zu unterdrückenden Pflanze abgestimmt werden. Dies kann bedeuten, dass der erste (Pflege-)Schnitt erfolgen sollte, bevor die optimalen Futtererträge und -qualitäten erreicht sind. Andernfalls, bei zu später Nutzung, läuft man Gefahr, das Samenpotenzial im Boden weiter anzureichern. Nach zwei Jahren erfolgreich etabliertem und geführtem Ackerfutter ist der Beikrautdruck, je nach Problempflanze, für etwa drei Jahre deutlich herabgesetzt.