Entwicklung einer ökologischen Mutterpflanzenhaltung bei Erdbeeren
Versuchszentrum Köln-Auweiler
Im Versuchszentrum Köln-Auweiler der Landwirtschaftskammer NRW wurde ein zweijähriger Versuch zur Entwicklung einer ökologischen Mutterpflanzenhaltung bei Erdbeeren im Jahr 2017 angelegt. Es sollte zunächst untersucht werden, über welchen Zeitraum sich Erdbeer-Mutterpflanzen unter ökologischen Anbaubedingungen (gesund) kultivieren lassen. Außerdem sollte der mögliche Einfluss verschiedener Bio-Substrate, sowie organischer Flüssigdünger und verschiedener Sorten auf die Vermehrungsrate der Mutterpflanzen untersucht werden. In beiden Versuchsjahren konnten keine signifikanten Unterschiede zwischen den verschiedenen Substrat-, Dünger- und Sortenvarianten bezüglich der Vermehrungsrate festgestellt werden. Ein starker Blattlaus- und Mehltaubefall sowie starker Phytophthorabefall der Vergleichssorte 'Sonata' führte im ersten Versuchsjahr dazu, dass der Teilversuch mit Substrat vorzeitig beendet werden musste. Auch im zweiten Versuchsjahr waren die Pflanzen des Substratversuchs ('Allegro' statt 'Sonata') stark mit Phytophthora befallen. Blatt- und Substratanalysen zum Ende der Kultur im zweiten Versuchsjahr zeigten stark erhöhte Salzgehalte. Der Salzstress könnte möglicherweise die Phytophthorainfektionen der Sorten 'Sonata' und 'Allegro' in beiden Versuchsjahren begünstigt
Derzeit wird ökologisches Erdbeerpflanzgut in der Regel in einem konventionellen Hochvermehrungssystem herangezogen. Hier werden die Jungpflanzen meist nur während der letzten Vermehrungsstufen unter ökologischen Bedingungen angebaut. Im Rahmen des Projektes "Etablierung einer Vermehrungskette zur Erzeugung von ökologisch produziertem Pflanzgut bei Erdbeeren im Rahmen eines Verbundvorhabens" (FKZ: 2815OE059) sollte daher untersucht werden, ob die Entwicklung einer ökologischen Mutterpflanzenhaltung bei Erdbeeren möglich ist und ob die Vermehrungsraten wesentlich durch verschiedene Bio-Substrate, – Dünger oder verschiedene Erdbeersorten beeinflusst werden können.