Förderung bestäubender Insekten durch diversifizierte Kleegras-Gemenge (AOL)
m Campus Wiesengut in Hennef, Betrieb Kornkammer Haus Holte in Dortmund-Oespel, Biohof Büsch in Weeze
Aus vielen Studien ist bekannt, dass in den letzten Jahrzehnten die Biodiversität in der Agrarlandschaft einem deutlichen Rückgang unterliegt (Schulz, 2013; Whittingham, 2011). Insbesondere Insekten, mit ihren unterschiedlichsten Ökosystemleistungen, leiden unter zu intensiv geführter Landwirtschaft in der Insektiziden, Herbiziden und Fungiziden zum Einsatz kommen und wenig diverse Kulturen angebaut werden.
Um blütendiversere Mischungen ohne Konkurrenz zu den Kulturpflanzen in das Betriebsmanagement einzugliedern kann z.B. das Grünbrachemanagement angepasst werden.
Das von der BLE geförderte Projekt „FINDIG“ (Förderung blütenbesuchender Insekten durch Diversifizierung im Grünbrachemanagement) befasst sich mit den folgenden Hypothesen:
Diversifizierung und Extensivierung der Grünbrache führt im Vergleich zu intensiven, artenarmen Kleegrasbeständen zu:
- höheren Abundanzen und Artenzahlen blütenbesuchender Insekten
- nicht signifikant unterschiedlichen Trockenmasseerträgen
- nicht signifikant unterschiedlichen Nachfruchterträgen
Material & Methoden
Das Projekt gliedert sich in zwei verschiedene Arbeitspakte. Eines betrachtet die agronomische Seite, also das Ertragsniveau sowie die Stickstoffdynamik der verschiedenen Mischungen. Das andere Arbeitspaket umfasst die Tierökologie kombiniert mit der Blütenökologie und somit der Nahrungsgrundlage der bestäubenden Insekten. Die Versuche wurden in Exaktversuche mit Parzellen und Praxisstreifen, die für die tierökologischen Untersuchungen genutzt wurde, aufgeteilt.
Die Exaktversuche wurden an zwei Standorten in NRW als 2-faktorielle, randomisierte Blockanlage mit 16 Varianten (s. Tab. 2) in vierfacher Wiederholung angelegt, während der Praxisstreifen eine zusammenhängende Fläche von mind. 50 m x 50 m mit einer einheitlich gesäten Mischung („Kräutermischung“) bildet, die betriebsüblich bewirtschaftet und an drei Standorten in NRW etabliert wurde.