Genotypenvergleich im Hinblick auf Merkmale des Wohlbefindens in Milchviehbetrieben mit Schwerpunkt Weidehaltung
Beschreibung
Mit dem Ziel speziell an Weidestandorte angepasste Kühe (Thomet et al. 2010) zu züchten, startete 2010 in 30 Betrieben ein Anpaarungsversuch mit Weidebullen deutscher und neuseeländischer Herkunft. Neben den üblichen Daten aus der Milch-leistungsprüfung, Besamungsmeldungen und Exterieureinstufungen werden für einen Rassevergleich seit Verfügbarkeit der ersten Töchter in Milch eine Reihe von Tierwohlindikatoren (Verschmutzungsgrad, Bewegungsverhalten, Körperkondition und Verletzungen am Sprunggelenk) erhoben. Diese sollen Aufschluss über Unterschiede in natürlichen tierindividuellen Verhaltensabläufen geben (Sant’Anna & Paranhos da Costa 2011). Ab dem Beginn der Stallsaison 2013/14 bis zum jetzigen Zeitpunkt sind 241, 144, 1170 und 404 Beobachtungen (bis zu zwei Besuchstermine) von Töchtern deutscher Weidebullen (DEHOL), neuseeländischer Bullen (NZHOL), sonstiger Bullen (SONST) oder unbekannter Abstammung (UNBEK) von einer Person erfasst worden.
Versuchsaufbau
Die Berechnung von Mittelwerten innerhalb der Betriebe und LSQ-Mittelwerten (kor-rigiert um Betrieb und Altersklasse x Vaterherkunft) erfolgte mit SAS9.2. Tiere mit der Note 1 für Locomotionscore und Sprunggelenk wurden als "gesund" definiert, davon abweichende Noten (2-5) wurden im Schwellenwertmodell als "krank" berücksichtigt. Für Körperkondition (BCS, Skala 1-5 in 0,25er Schritten) und die zu einer Gesamtnote aufsummierten Verschmutzungsnoten (0-15) kam ein lineares Modell zur Anwendung.
Versuchsjahr
2014
Ergebnis
Töchter Neuseeländischer Bullen haben sich in der vorliegenden Studie den anderen Nachkommenschaften, gegenüber im Hinblick auf ein geringeres Auftreten vonLahmheiten und Verletzungen, überlegen gezeigt. Ihre Eignung für hiesigeWeidebetriebe muss jedoch durch Einbeziehung größerer Datenmengen nochverifiziert werden. Diese werden im Rahmen des Weidekuh II-Projektes alsGrundlage für die Konstruktion eines "Gesamtzuchtwertes Weide" für Holstein-Kühe dienen.
Ergebnisbericht
48_TH_Weidegenetik_14.pdf
Ansprechpartner
Dr. Edmund Leisen
Mobil: +49173 9317440
E-Mail: edmund.leisen [at] lwk.nrw.de