Gewichtsentwicklung von Milchkühen in Weide- und Stallperiode - Weiterführung der Untersuchungen seit 2011
Beschreibung
Unter Weidebedingungen könnten kleinere Kühe Vorteile bringen. So werden in Neuseeland höhere Kuhgewichte in der Zuchtwertschätzung negativ bewertet. Der Hintergrund: Große Kühe gelten als "Verschwender". 100kg mehr Körpergewicht bedeuten 7% mehr Futterbedarf für die gleiche Milchmenge (LIC, 2012). Entsprechend sind in Neuseeland, wo die Kühe ausschließlich Weidegang haben (nur mit wenig Zufütterung), HF-Kühe um 500 kg schwer. In Deutschland sind HF- Kühe mit etwa 700 kg dagegen deutlich schwerer. Die Kühe stehen aber überwiegend nicht mehr auf der Weide, sondern im Stall. Selbst in Weidebetrieben stehen unter mitteleuropäischen Verhältnissen Milchkühe einen Teil des Jahres im Stall.
Versuchsaufbau
Fragestellung: In Praxisbetrieben gibt es sowohl leichtere als auch schwerere Kühe. Das trifft auch für Kühe in derselben Altersklasse zu. Hier wird geprüft: Welchen Einfluss hat das Körpergewicht auf die Milchleistung unter mitteleuropäischen Bedingungen?
Versuchsjahr
2012
Bemerkung
Ausblick: Die Lebendgewichte der Kühe fallen offensichtlich in den einzelnen Betrieben sehr unterschiedlich aus. Hier stellen sich die Fragen: Liegt es an den unterschiedlichen Aufzuchtbedingungen oder an der Zufütterung im Stall? : Zu diesem Zweck wird in den nächsten Jahren die Entwicklung von Aufzuchtrindern und Kühen in unterschiedlichen Systemen festgehalten: -2 Betriebe mit Vollweide und geringem Kraftfuttereinsatz, -2 Betriebe mit hohem Weideanteil und höherem Kraftfuttereinsatz, -2 Betriebe mit Weide und Grünfütterung sowie geringem bzw. höherem Kraftfuttereinsatz, -2 Betrieb mit überwiegend Stallfütterung
Ergebnis
Fazit: In Vollweidebetrieben erzielen kleinere Kühe meist eine vergleichbare Milchleistung wie größere Kühe. Aufgrund des geringeren Erhaltungsbedarfs erzeugen kleinere Kühe aber aus dem gleichen Futter mehr Milch und sind damit effizientere Futterverwerter.
Ergebnisbericht
29_Gewichtsentwicklung_Milchk__hen_TH_12.pdf
Ansprechpartner
Dr. Edmund Leisen
Mobil: +49173 9317440
E-Mail: edmund.leisen [at] lwk.nrw.de