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Ökolandbau NRW

Projekt

Hokkaido mit sortenspezifischen Pflanzabständen

Projekt Leitbetriebe ökologicher Landbau in NRW
Beschreibung

TEST - In einem Sortenversuch am GBZ Köln-Auweiler zu Hokkaido-Kürbis sind drei Sorten mit Pflanzabständen von 10.000, 12.500 und 15.000 Pflanzen pro ha auf ihren Ertrag und die Haltbarkeit im Lager geprüft worden. Die Pflanzung erfolgte am 16. und 17. Mai 2011. Geerntet wurde am 19. September, danach folgte eine 4-wöchige Trocknungszeit in Großkisten bei 20°C mit anschließender Prüfung der Lagerfähigkeit (2-wöchige Bonituren).

Versuchsaufbau

Versuchsfrage und Versuchshintergrund

Die Prüfung von aktuell verfügbaren Hokkaido-Sorten für den ökologischen Gemüsebau wurden auf den langjährig ökologisch bewirtschafteten Flächen in KölnAuweiler durchgeführt (Abb. 5). Da einige Sorten dazu neigen sehr schwere Kürbisse zu entwickeln, die sich nicht gut vermarkten lassen, wurde in diesem Versuch anders als in 2020 (Perkons 2020) die Pflanzdichte sortenspezifisch nach Angaben der Züchter variiert, so dass zu großen Früchten neigende Sorten enger gepflanzt wurden, um dem entgegen zu wirken.

Kultur- und Versuchshinweise Versuchsanlage:

Randomisierte Blockanlage, vierfache Wiederholung

Die Ergebnisse – kurzgefasst

Die signifikant höchsten Stückerträge erzielten „Bright Summer F1“ (50.000 Stück/ha) und „Amoro F1“ (44.000 Stück/ha). Dabei hatte „Bright Summer F1“ im Gegensatz zu „Amoro F1“ einen deutlichen Schwerpunkt auf kleineren Kalibern. Bei der Lagerung in einer unklimatisierten Halle waren Mitte Januar noch 83% der Früchte der Sorte „Fictor“ und 70 % der Sorte „Flexi Kuri F1“ marktfähig, während bei „Red Kuri“ nur noch 30% der Kürbisse vermarktbar waren.

Versuchsjahr 2022
Versuchszeitraum 26.06.2022 - 18.11.2022
Bemerkung

Zusammenfassung: Praxiserfahrungen zeigen: Auf vielen Standorten können weniger erwünschte Pflanzen alleine durch intensive Nutzung zurückgedrängt werden. Nachsaaten können die positive Entwicklung fördern, Neuansaaten sind meist nicht erforderlich.

Ergebnis

Die zweite Maihälfte war mit Tagesdurchschnittstemperaturen zwischen 14° und 22°C sehr warm und sehr trocken. Ihm folgten ein sehr warmer Juni und Juli mit 67 bzw. 63 mm Niederschlag. Der August wurde kühler und feuchter mit mittleren Temperaturen zwischen 13° und 23°C und einzelnen Starkregen. Im mildenSeptember blieb es trockener mit 41 mm Niederschlag. Der Hokkaido-Bestand bliebbis weit in den August hinein gesund, Mehltaubefall trat erst gegen Ende August auf. Die Erhöhung der Pflanzdichte von 10.000 auf 12.500 Pflanzen pro ha hat bei jeder Sorte auch zu einer Ertragserhöhung (dt/ha) geführt. (Orange Summer +56%, Jubily + 29 %, Fictor + 49%). Bei einer weiteren Erhöhung auf 15.000 Pflanzen pro ha hat Orange Summer einen nochmals höheren Ertrag gebracht (+21%), die beiden anderen Sorten sind mit dem Ertrag wieder abgefallen (Fictor – 7%, Jubily –10%), für diese Sorten scheint die Pflanzdichte von 12.500 pro ha diemaximale zu sein. Das Verhältnis der Sortierungen zueinander in einer Sorte bleibt in den Dichtpflanzungen in etwa gleich. So überwiegen bei Orange Summer bei allen Pflanzabständen die Kürbisse über 1,2 kg (55%-88% der Ernte). Auch dieLagerfähigkeit wird durch die Dichtpflanzung kaum beeinflusst (Abb. 2, 3, 4). Sechs Wochen nach der Ernte (vier Wochen Trocknungszeit und 2 Lagerwochen) sind bei allen Sorten über 60% der Früchte marktfähig, bei Fictor sind es über 90%. In den folgenden 2 Wochen bauen alle Sorten mehr oder minder ab. Auch hier hält sich Fictor am besten.

Ansprechpartner
Dr. Ute Perkons
Tel.: 0221 5340 270