Milch-Fettsäuremuster als Maßstab für Weideanteil
Das Angebot an Weidemilchprodukten steigt. In den Niederlanden waren 2016 schon 80 % der vermarkteten Milch Weidemilch (Wissenschaftliche Dienste Deutscher Bundestag, 2016). Damit reagieren die Molkereien auf die steigende Nachfrage nach Qualitätsmilchprodukten.
Der Begriff "Weidemilch" ist gesetzlich aber nicht geschützt. Die meisten Molkereien, definieren Weidemilch damit, dass die Tiere sich mindestens sechs .Stunden am Tag 120 Tage im Jahr auf der Weide aufhalten (z.B. Arla Foods Deutschland GmbH, 2018). Aus Sicht der Verbraucher besteht durch die mangelhafte Definition ein hohes Täuschungspotential (Verbraucherzentrale Bundesverband e.V., 2016).
Fragestellung
Wie unterscheidet sich Milch bei unterschiedlichen Weideanteilen hinsichtlich der Zusammensetzung an Fettsäuren?
In 23 Betrieben in Nordrhein-Westfalen mit Weideanteilen von 2 – 100 % wurden im Mai, Juni und August Tankmilchproben gezogen (nach 15 Minuten Rührvorgang). Die Analyse erfolgte mittels Infrarot Spektroskopie und Gasgromatographie. Der Weideanteil wurde entsprechend der Anteilmethode berechnet (Leisen et al., 2013). Es wurde eine Modellierung berechnet, die Anhand von den Fettsäuren Vorhersagewerte für den Weideanteil in der Ration zur Verfügung stellt.