Neue Raubmilben gegen die Tomatenrostmilbe
Versuchszentrum Köln-Auweiler
Die Tomatenrostmilbe (Aculops lycopersici) ist ein bedeutender Schädling im ökologischen Unterglasanbau von Tomaten. Er tritt seit 1991 im Süden Deutschland im Unterglasanbau auf (Leuprecht, 2000). A. lycopersici ernährt sich von Blättern, Blüten und jungen Früchten. Dadurch entsteht die typische Blattrandnekrose und Braunfärbung der Pflanze und Berostung der Früchte. Es kann zu Ertragseinbußen bis hin zu einem wirtschaftlichen Totalschaden führen (Leppla et al., 2018).
Der hier vorgestellte Versuch wurde in Kooperation mit Biobest® und dem Pflanzenschutzdienst der Landwirtschaftskammer NRW in Köln-Auweiler durchgeführt. Der Einsatz von P. ubiquitus im Gewächshaus wurde an zwei Cocktail Tomaten Sorten (‘Annamay F1‘, ‘Primioso F1‘) geprüft. Zum Vergleich wurden eine Alternativbehandlung mit Schwefel und eine unbehandelte Kontrollvariante verwendet (siehe Kultur- und Versuchshinweise). Die Versuchsfläche wies im Vorjahr einen sehr starken Befall mit A. lycopersici an Tomaten auf. Da der Schädling als Ei oder als Winterform überwintert wurde eine Reinfektion im Folgejahr erwartet (Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie – Abteilung Landwirtschaft, 2022).
Hypothesen:
- Der Nützling P. ubiquitus lässt sich unter Praxisbedingungen im ökologischen Tomatenanbau etablieren.
- P. ubiquitus ist in der Lage die Ausbreitung von A. lycopersici einzudämmen.
- Der Tomatenertrag wird durch den Nützlingseinsatz nicht beeinflusst.
