Nitratgehalt in Möhren
Projekt
Leitbetriebe ökologicher Landbau in NRW
Standort
Betrieb von Reden, Kreis Lippe, Ökozentrum Köln-Auweiler
Beschreibung
Vor allem von der verarbeitenden Industrie werden immer wieder bestimmte Grenzwerte beim Nitratgehalt von Möhren gefordert. Um den Sorteneinfluss beim Nitratgehalt abzuklären wurden die Nitratgehalte der verschiedenen Sorten in einigen Jahren gemessen. Weiterhin wurde 2007 auf dem Standort Köln-Auweiler zu verschieden Erntezeitpunkten eines Tages die Nitratgehalte gemessen um den Tageseinfluss zu ermitteln.
Versuchsaufbau
1. Untersuchung der Nitratgehalte in verschiedenen Möhrensorten (LUFA) 2000, 2001, 2002, 2004, 2006, 2008 - 2. Ermittlung des Nitratgehalts an 3 Tageszeitpunkten: 8:00, 12:00, 16:00, mittlere Sortierung, 2Wdh., 2 Düngungsintensitäten der Fruchtfolge
Versuchsjahr
2008
Ergebnis
Betrachtet man die Nitratwerte der Sorten über die Jahre erkennt man einen deutlichen Jahreseinfluss. Keine Sorte scheint generell zu besonders hohen oder niedrigen Nitratwerten zu neigen. Von den Sorten, bei denen mehrjährig (>3 Jahre) gemessen wurde, erreichte jede Sorte mindestens in einem Jahr einen Nitratwert von über 100 ppm und lag mindestens in einem Jahr unter 50ppm. Tendeziell hatte aber z.B. die Sorte Julia in den 3 Prüfjahren in Auweiler immer z.T. deutlich höhere Nitratwerte als die anderen Sorten. Eine ähnliche Tendenz zeigte die Sorte Jeanette in 4 von 6 Prüfjahren. Eine Tendenz zu eher niedrigeren Nitratgehalten zeigten die Sorten Nerac und Bolero. Aber auch schoss die Sorte Bolero in einem Jahr (2008 ) im Nitratgehalt nach oben. Generell stellt sich die Frage, ob man mit der Wahl des Erntezeitpunktes den Nitratgehalt positiv beeinflussen kann. Im Fruchtfolgeversuch in Köln-Auweiler wurden daher zu drei verschiedenen Tageszeiten die Möhren auf Nitrat untersucht. Weiterhin wurden zwei unterschiedliche Düngungsintensitäten (N0 und N1) der Fruchtfolge verglichen. Die Untersuchungen erfolgten in jeweils 2 Wiederholungen. Die Ergebnisse zeigen, dass bereits die Wiederholungen bis über 90 mg/kg Nitrat voneinander abweichen und nicht parallel verlaufen. Kaum Unterschiede gibt es bei der unterschiedlichen Nährstoffintensität der Fruchtfolge. Die gedüngte Variante N1 liegt tendenziell im Nitratgehalt sogar etwas niedriger. Im Mittel der Werte bestätigten sich aber die Hinweise in der Literatur, dass zur Mittagszeit die Nitratgehalte am niedrigsten sind. Am Morgen und am Nachmittag finden sich höhere Werte. Bei den Probenahmen zur Nitratbestimmung für die Vermarktung ergibt sich das Problem, dass nur mit einer höheren Stichprobenzahl auf einen einigermaßen verlässlichen Mittelwert der Charge geschlossen werden kann. Weiterhin haben auch unterschiedlich große Möhren unterschiedliche Nitratgehalte und auch die Lagerung kann den Nitratgehalt noch beeinflussen.
Ergebnisbericht
16_Nitrat_Moehren_GM_08.pdf