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Ökolandbau NRW

Projekt

Regulierung der Kohlhernie an Kohlrabi durch Applikation verschiedener basisch wirkender Stoffe

Standort

Versuchsstandort Lammertzhof

Beschreibung Kohlhernie ist im Ökologischen Landbau eine der wichtigsten Krankheiten im Kohlanbau, welche präventiv durch eine weite Fruchtfolgegestaltung eingedämmt werden kann. Bei weiten Fruchtfolgen ist die Gefahr einer großflächigen, ertragsgefährdenden Ausbreitung gering (HALLMANN, et al., 2009). Sobald die Anbauintensität von Kreuzblütlern steigt und die empfohlenen Anbauabstände von mindestens 4 Jahren nicht mehr eingehalten werden, muss mit einer Ausbreitung gerechnet werden. Ist ein Schlag befallen, kann die Verseuchung über mehrere Jahrzehnte anhalten (GEORGE & EGHBAL, 2003).
In Versuchen mit im Ökologischen Landbau nicht zugelassenen, schnell wirksamen Branntkalk konnte WEBER (1990) zeigen, dass durch eine deutliche Erhöhung des pH-Wertes in den neutralen bis schwach alkalischen Bereich den Befall mit Kohlhernie deutlich bis fast vollständig reduziert werden konnte.
Im Leitbetriebeprojekt werden aktuell nach EG-Öko-Basisverordnung zugelassene Mittel auf ihre pH-Wirkung und damit auf ihre Fähigkeit zur Reduzierung des Kohlherniebefalls unter ökologischen Anbaubedingungen im Vergleich zu Branntkalk als Referenz getestet.
Versuchsaufbau Im Feldversuch wurde die Wirkung der pH-Wert-Änderung auf das Wachstum von Kohlrabi (Korist BV) und den Befall der Kohlrabiwurzeln mit P. brassicae getestet. Der Feldversuch wurde als einfaktorielle Blockanlage mit sieben Varianten (1. Kompost, 2. CiniCal, 3. Holzasche, 4. Kohlensaurer Kalk, 5. Carbokalk, 6. Branntkalk, 7. Kontrolle) und vier Wiederholungen durchgeführt. Die Maße des Versuchs waren 35 m x 14m = 490 m². Die Parzellengröße war 2 m x 8 m = 16 m². Zwischen den Blöcken wurde jeweils ein 1 m breiter Weg gelassen um Verschleppungseinflüsse zu vermeiden. In jeder Parzelle wurden drei Reihen Kohlrabi als Jungpflanzen mit Erdpresstöpfen gesetzt. Der Reihenabstand betrug 50 cm. Die Pflanzung geschah mit einer Pflanzmaschine mit Handeinlage. Es wurden 5,625 Kohlrabi m-2 gepflanzt. Um die Kohlrabi vor Schädlingen, wie der Kohlfliege, der Kohldrehherzgallmücke oder Kaninchen zu schützen, wurde das Versuchsfeld mit Netzen abgedeckt.
Versuchsjahr 2016
Ergebnis Die Wurzelbonitur zeigte, dass in der Kontrollvariante (Boniturnote 2,8) ein höherer Befall mit P. brassicae vorlag als in den anderen Varianten. Die Variante Holzasche (Boniturnote 2,1) hatte den geringsten Befall. Signifikante Unterschiede wurden jedoch nicht gefunden.
Ergebnisbericht 21_GM_Kohlhernie_16.pdf
Ansprechpartner
Christoph Stumm
Tel.: 0228-73-2038
Fax: 0228-73-5617