Silagen vom Grünland in Ökobetrieben - Futterwert, Mineralstoffgehalt und Gärqualität
Projekt
Leitbetriebe ökologicher Landbau in NRW
Standort
Praxisproben aus NRW und Niedersachsen
Beschreibung
Fragestellungen: Welcher Futterwert und welche Gärqualität wurden erzielt? Wie hoch sind die Mineralstoff- einschließlich Spurenelementgehalte? Welche Folgerungen lassen sich daraus für Rationsplanung und Milchqualität ziehen?
Versuchsaufbau
Untersuchungsumfang: 2010: 72 Silagen, 1997 – 2009: 1066 Silagen
Versuchsjahr
2010
Ergebnis
Futterwert: Allgemeines zu 2010 im Vergleich zu Vorjahren: Erstaunlich: Energetisch waren sowohl der 1. als auch die Folgeschnitte überdurchschnittlich gut und dies trotz der höheren Aschegehalte, wie sie vor allem bei den Folgeschnitten auftraten. Erstaunlich vor allem beim 1. Schnitt, weil dieser 2010 relativ spät erfolgte, entsprechend den eingereichten Proben in Niederungen 7 Tage und in den Mittelgebirgslagen 13 Tage später als 2009. Trotz dieses späten Schnittes war durch die witterungsbedingt langsame Alterung (geringere Rohfaser und ADF-Werte) das Futter noch energiereicher als in der Mehrzahl der Vorjahre. - Mineralstoffgehalte: Die Mineralstoffgehalte zeigen eine große Spannbreite (Tab. 5). Entsprechend den tatsächlichen Gehalten ist eine gezielte Mineralstoffergänzung (so bei der Mehrzahl der Proben bei Natrium und vielen Spurenelementen) zu empfehlen. Die Kalziumwerte liegen meist über den Bedarfswerten von Milchkühen, insbesondere Trockenstehern. Wo Milchfieber häufiger auftritt, kann eine Ergänzung für die Trockensteher mit weniger kalzium- und kaliumreichem Heu, Stroh, Silomais oder Getreideganzpflanzensilage vorbeugend dem entgegen wirken. - Gärqualität: Die Gärqualität von Silagen vom Grünland fällt mehrheitlich gut aus (DLG-Note 1,8 in der Skala von 1 bis 5) (Tab. 4). Eine schwache Vergärung (geringe Säuregehalte, relativ hoher pH-Wert) treten vor allem bei trockenen Silagen auf. Erhöhte Buttersäuregehalte oder auch Esssigsäuregehalte treten vor allem in feuchten Silagen auf, hohe Werte allerdings ebenfalls nur vereinzelt. Hohe Ammoniumwerte deuten auf stärkeren Eiweißabbau bis hin zu verdorbenen Silagen. - Fazit für die Fütterung: Die Bandbreite der Untersuchungsergebnisse zeigt, dass die angegebenen Mittelwerte für den Einzelbetrieb nicht als Basis für die Rationsplanung dienen können. Die Erfahrungen in der Praxis zeigen: Liegen jährlich einzelbetriebliche Daten vor, kann das Grundfutter optimal eingesetzt werden (Kombination verschiedener Partien, Verfütterung bei Gefahr der Nacherwärmung im Winter) und Kraftfutter gezielt verfüttert werden (ökologische und ökonomische Vorteile).
Ergebnisbericht
110411tFUTTERGruen-form.pdf
Ansprechpartner
Dr. Edmund Leisen
Mobil: +49173 9317440
E-Mail: edmund.leisen [at] lwk.nrw.de