Sortenprüfungen Kartoffeln 2010
Projekt
Bundesprogramm Ökologischer Landbau
Beschreibung
Wie 2009 fanden auch in diesem Jahr wieder drei Sortenversuche auf ökologisch wirtschaftenden Betrieben in NRW statt, um die Eignung der Kartoffeln für den Öko-logischen Landbau zu prüfen. Das Sortiment auf den Standorten am Niederrhein und in Westfalen (Landessortenversuche) besteht weitestgehend aus frühen und mittel-frühen Sorten mit festkochenden bzw. vorwiegend festkochenden Kocheigenschaf-ten. Weiterhin wurde zum zweiten Mal ein Sortenversuch mit ausschließlich mehligen Sorten in Dortmund-Witten angebaut, da von Verbrauchern immer häufiger auch wieder nach mehligen Sorten gefragt wird. Insgesamt ist das aber nur ein kleines Segment für die Direktvermarktung. So hat auch fast jeder ökologische Kartoffelbauer mit Hofladen auch eine mehlige Sorte im Sortiment.
Versuchsjahr
2010
Ergebnis
Eine Infektion mit der gefürchteten Krautfäule, die im ökologischen Anbau oft zu starken Ertragsverlusten führen kann, fand in diesem Jahr fast gar nicht statt. Nur spät im Jahr war auf allen Sorten, die noch grünes Laub hatten, diese Krankheit zu finden, was jedoch nicht mehr ertragsrelevant war. Die Erträge fielen somit im Allgemeinen mittelmäßig aus, ca. 250 bis 400 dt/ha, aber deutlich geringer als 2009, als noch Erträge bis 650 dt/ha verzeichnet wurden. Vor allem die Hitze und Trockenheit im Juni und Juli haben den Ertrag und die Qualität stark nach unten beeinflusst. Zudem wurde im Herbst durch starke Regenfälle die Ernte stark behindert und braunfaule bzw. bakterienfaule Knollen waren ein großes Problem.Die Pflanzbedingungen waren, bezogen auf die Bodenfeuchtigkeit, sehr gut. Auf-grund der kalten Bodentemperaturen, die bis Ende Mai andauerten, gab es oft große Auflaufprobleme durch Rhicoctonia und Erwinia, was in den Sortenversuchen durch optimale Vorkeimung fast gar nicht festzustellen war. Zum Knollenansatz fehlte überall das Wasser. Wer beregnen konnte, hatte deutliche Vorteile. So wurde auch der Sortenversuch in Anrath im Kreis Viersen zusätzlich mit Wasser versorgt. Der Sandstandort in Rheda-Wiedenbrück im Kreis Gütersloh, der nicht beregnen konnte, hatte aufgrund des hohen Grundwasserspiegels Glück. Somit präsentierte sich auch hier der Versuch trotz sandigem Bodens sehr gut.Die Stickstoffmineralisierung war auf den beiden viehhaltenden Betrieben in Viersen und in Gütersloh mit im Mai gemessenen Werten von 181 und 123 kg N/ha eine gute Voraussetzung für die optimale Pflanzenentwicklung. Auf dem für Eisenfle-ckigkeit prädestinierten Standort in Gütersloh zeigte sich in diesem Jahr wieder deutlich, welche Sorten anfällig oder nicht anfällig sind. Auf dem Standort in Dortmund-Witten, auf dem nur mehlige Sorten geprüft wurden, war ebenfalls die Tro-ckenheit sehr extrem, die Sorten hielten jedoch der Hitze relativ gut stand und konnten später im Jahr ihr Ertragspotential fast voll aufbauen. Ende Juli war aus vielen Proberodungen zu vermuten, dass die Stärkegehalte sehr hoch werden, was sich jedoch später im Jahr durch viel Feuchtigkeit und einem späten Wachstumsschub nicht fortgesetzt hat.
Ergebnisbericht
02_01_Sorten_KA_10.pdf