Projekt
Bundesprogramm Ökologischer Landbau
Standort
Der Versuch wurde im Zentrum für Ökologischen Landbau in Köln-Auweiler durchge-führt.
Beschreibung
Der Anbau von Zwischenfrüchten kann Wachstum, Gesundheit und Ernteergebnis von Folgefrüchten beeinflussen. Da Praktiker immer häufiger von Wachstums- und Ertragsdepressionen bei Ackerbohnen berichten, wurde dies zum Anlass genom-men, die Wirkung verschiedener Zwischenfrüchte auf die Folgefrucht Ackerbohnen zu prüfen. Die reduzierende Wirkung auf Bodenschädlinge wie z.B. verschiedene Nematoden durch Zwischenfrüchte, ist in vielen Versuchen nachgewiesen. Für eine dementsprechende Wirkung muss der Aufwuchs meist zur Blüte gehäckselt und ein-gearbeitet werden (Biofumigation).
Versuchsaufbau
Zwischenfrüchte: Als Versuchsvarianten wurden folgende Zwischenfrüchte oder Zwischenfruchtgemenge angebaut: 1.Ölrettich (Kontrolle), 2.Schwarzsenf, 3.Biofum: Mischung von Kreuzblütern der Fa. Freudenberger - doppelresis-tenter Ölrettich (raphanus sativus) TERRANOVA, resitenter Gelbsenf (si-napis alba) ACHILLES, Abessinischer und brauner Senf (brassica carinata u. juncea), Futterraps (brasica napus) AKELA/Sparta, 4.Phacelia, Rotklee und Perserklee, 5.Malve
Versuchsjahr
2011
Bemerkung
Fazit: Der Ertrag der Ackerbohnen hing im vorliegenden Versuch offenbar nicht so sehr von der Vorfrucht ab. Vielmehr scheinen der Witterungsverlauf und die N-Nachlieferung aus dem Boden entscheidend zu sein. Bei extremer Frühjahrstrockenheit ohne Bewässerung wie in 2011 konnte die Ackerbohne ihr Ertragspotential nicht ausschöpfen. In 2010 gab es auch extreme Trockenphasen, allerdings etwas später im Jahr und es wurde im Versuch bewässert, so dass die Ackerbohnen zur Blüte und zur Kornfüllung ausreichend versorgt waren. Dennoch konnten die Zwischenfrüchte Malve oder die Mischung aus Phacelia, Rotklee und Perserklee im Mittel der drei Ver-suchsjahre etwas bessere Effekte auf die Ackerbohne erbringen als die Varianten Ölrettich, Schwarzsenf oder die Biofum-Mischung.
Ergebnis
Der Ertrag der Ackerbohnen nach den verschiedenen Zwischenfrüchten lag in die-sem Jahr aufgrund der extremen Frühjahrstrockenheit mit im Mittel 17,3 dt/ha sehr niedrig, ähnlich 2009 und erreichte nur knapp über die Hälfte des Er-trages aus 2010. Nach Malve war der Ertrag der Ackerbohne statistisch absicherbar am höchsten, nach der Biofumigationsmischung am niedrigsten. Die Malve und die Mischung aus Phacelia, Rotklee und Perserklee lieferten über alle drei Jahre die beste Vorfruchtwirkung für die Ackerbohne. Die Rohproteingehalte erreichten in diesem Jahr mit im Mittel 25,7 % ähnlich hohe Werte wie in 2009, lagen aber unter denen aus 2010. Dabei fiel der Rohproteingehalt nach der Biofum-Mischung mit 23,3 % deutlich negativ auf.