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Ökolandbau NRW

Projekt

Vorfruchtwirkung von Zwischenfrüchten auf Rosenkohl 2011

Projekt Bundesprogramm Ökologischer Landbau
Standort

Der Versuch wurde auf einem ökologisch wirtschaftenden Betrieb in der Nähe vonBonn durchgeführt.

Beschreibung Zwischenfrüchte sollen eine hohe Vorfruchtwirkung auf die Folgefrüchte aufweisen. Gerade im Gemüsebau müssen alle ackerbaulichen Maßnahmen genutzt werden, um den Stickstoffeintrag über N-Dünger gering zu halten. Daher wurde geprüft, inwieweit sich Wintererbsen anstelle von Winterwicke als Vorfrucht zum Rosenkohl eignen.
Versuchsaufbau Als Versuchsvarianten wurden folgende Zwischenfrüchte angebaut:1. Zottelwicke/Winterwicke, Sorte Dr. Baumanns Ostsaat (Fa. Camena Samen), 2. panonische Wicke (Fa. Feldsaaten Freudenberger), 3. Zottelwicke/Winterwicke, Sorte Hungvillosa (Fa. Feldsaaten Freudenberber), 4. Wintererbse/Futtererbse, Sorte EFB 33
Versuchsjahr 2011
Bemerkung

Fazit: Winterwicken insbesondere die Zottelwicke Dr. Baumanns hinterlassen viel Stickstoff für den Rosenkohl, da sie hohe Biomasse bilden und leicht abbaubar sind. Die Wintererbse konnte im vorliegenden Versuch auch eine hohe Vorfruchtwirkung für den Rosenkohl bereitstellen. Allerdings wurde im Feld ein sehr ungleichmäßiger Bestand v.a. bei der Wintererbse festgestellt. Ursachen hierfür könnten die späte Trockenheit, Nährstoffmangel(Schwefel), Mäuse und Nematoden aber möglicherweise auch Abbauprodukte ausder buntblühenden Wintererbse sein. Hierzu sollen im nächsten Jahr buntblühende und weißblühende Wintererbsentypen verglichen werden. Die panonische Wicke scheint bei den vorliegenden Zwischenfruchtvarianten nicht geeignet.

Ergebnis Höchste Erträge bei den Zwischenfrüchten konnte die Winterwicke Hungvillosa mit91 dt TM/ha erbringen. Aber auch die anderen Varianten lagen zwischen 80 und 85 dt TM/ha. Dabei hatten die Zwischenfrüchte 244 kg/ha (Dr. Baumanns) bis 301 kg/ha (Wintererbse) Stickstoff in der Trockenmasse des oberirdischen Aufwuchses aufgenommen. Der Netto-Ertrag des Rosenkohls war nach Wintererbse mit 63 dt/ha am höchsten,gefolgt von der Zottelwicke Dr. Baumanns mit 60 dt/ha. Nach der Hungvillosa konnten56 dt/ha gereinigte und sortierte Ware erhoben werden. Am geringsten fiel derErtrag mit 53 dt/ha nach der panonischen Wicke aus. Die Verluste durch Reinigung und Sortierung lagen zwischen 20 % (nach Futtererbse) bis 25 % (nach panonischer Wicke). Nach Wintererbse nahm der Rosenkohl mit 53 kg N/ha den meisten Stickstoff auf, nach panonische Wicke den wenigsten (47 kg N/ha). Nach den Zottelwicken waren die höchsten Nmin-Werte zu verzeichnen, die insbesonderein der obersten Bodenschicht dem Rosenkohl zur Verfügung standen. In derSumme bis 60 cm lagen bei der Hungvillosa 110 kg Nmin-N/ha vor, wobei 80 kg Nmin-N/ha in 0-30 cm vorhanden war. Die Dr. Baumanns hinterließ 98 kg Nmin-N/ha, dieWintererbse 89 kg Nmin-N/ha in 0-60 cm Tiefe. Geringste verfügbare N-Mengen wurden nach der panonischen Wicke mit 66 kg Nmin-N/ha festgestellt. Der Rosenkohl schöpfte die vorhanden Nmin-Mengen gut ab mit Ausnahme der Variante Hungvillosa. Hier waren im Januar noch 58 kg Nmin-N/ha vorhanden v.a. in den Bodenschichten 30-60 cm und 60-90 cm.
Ansprechpartner
Dr. Claudia Hof-Kautz
Versuchswesen ökologischer Acker- und Feldgemüsebau
Tel.: 0221 5340 177
Fax: 0221 5340 299
Mobil: +491522 8544 376