Projekt
Bundesprogramm Ökologischer Landbau
Beschreibung
Beim Winterweizen sind zwei der Standorte in einem bundesweiten Projekt (BÖLN) eingebunden, welches sich nunmehr im 3. Auswertungsjahr befindet und von der Landwirtschaftkammer Niedersachsen koordiniert wird. Hier werden zusätzliche für den Ökolandbau wichtige Parameter wie z.B. Bodenbedeckungsgrad, Blattstellung oder Feuchtklebergehalte ermittelt. Darüber hinaus sind mit den Versuchsanstellern der Ländereinrichtungen in diesem Jahr bundesländerübergreifende Anbaugebiete (ABG), die aus den Boden-Klima-Räumen (BKR) entwickelt wurden, für die Ver-suchstätigkeit auch im ökologischen Landbau festgelegt worden. Für die derzeitigen Versuchsstandorte in NRW ergibt sich daraus v.a. ein Gebiete: "Lehmige Standorte West" für den größten mittleren Gebietsteil von NRW. Die Versuchsergebnisse wer-den mit den Standorten aus Niedersachsen und Hessen verrechnet. Ziel ist es, in den Anbaugebieten ausreichende Anzahlen an Versuchen mit zuvor abgesproche-nen einheitlichen Sortimenten zu betreuen, Versuchsplanung und Durchführung effi-zienter zu gestallten und eine bessere statistische Absicherbarkeit zu erzielen.
Versuchsaufbau
Auf vier Standorten in Nordrhein-Westfalen (Tab. 1) wurden 2011 in Landessorten-versuchen 18 verschiedene Winterweizensorten (Tab. 2) auf ihre Eignung für den Anbau im ökologischen Landbau geprüft. Am Standort Lichtenau wurden darüber hinaus 7 Dinkelsorten geprüft.
Versuchsjahr
2011
Bemerkung
Fazit: Bei der Anbauentscheidung muss man sich häufig entscheiden, ob man Sorten mit hohem Ertrag oder mit hoher Qualität anbauen möchte. Gute Qualitäten bringt z.B. die Sorte Capo, die in den letzen zwei Jahren auch hohe Erträge realisieren konnte. Sehr gute Qualitäten haben Butaro, Wiwa, Scaro oder Arnold. Allerdings zeigen die-se Sorten folgende Schwierigkeiten: sehr geringe Ertrag (Butaro), wenig standfest (Butaro), krankheitsanfällig (Wiwa, Scaro) oder auswuchsgefährdet (Arnold). Ausge-wogen und sicher im Ertrag und der Qualität ist die langjährig geprüften Sorten Ak-teur. Naturastar kann ebenfalls als sichere Sorte im mittleren bis guten Ertrag- und Qualitätsbereich empfohlen werden. Anbauwürdige ertragsbetonte Sorten für Futter-zwecke sind die Sorten Estevan, Discus und Julius. Von den neueren Sorten sind Genuis und Florian ertragsstark, müssen aber noch weiter geprüft werden. Überra-schen konnte die Sorte Lukullus, die sich sowohl im Ertrag als auch bei der Qualität und den pflanzenbaulichen Parametern zur Unkrautunterdrückung, Standfestigkeit und Blattgesundheit hervorragend präsentierte. Allerdings ist diese Sorte erst einjäh-rig geprüft.
Ergebnis
Ertragsleistungen der Standorte: In Nordrheinwestfalen wurden im Mittel aller Sorten auf allen Standorten (außer Stom-meln) trotz der langsamen Frühjahrsentwicklung bedingt durch die extreme Trockenheit dennoch 47,1 dt/ha Kornertrag erreicht (Tab. 4). Dabei war der Ertrag im Mittel der Stan-dardsorten (Capo, Naturastar, Estevan) in Dörentrup-Wendlinghausen mit 50,5 dt/ha am Höchsten gefolgt von Lichtenau mit 48,1 dt/ha und Warstein-Belecke mit 47,4 dt/ha. Stommeln kam im Mittel nur auf 33,0 dt/ha, da dieser Standort massiv unter Unkraut zu leiden hatte. In Hessen und Niedersachsen wurden mit im Mittel bis zu 75,0 dt/ha Spit-zenerträge erzielt. Qualitätsleistungen der Standorte: Die Proteingehalte fielen an den vier in Nordrhein-Westfalen untersuchten Standorten in 2011 recht unterschiedlich aus und erreichten nicht immer die geforderten 10 % (Tab.5). Die Standorte Dörentrup und Lichtenau hatten vergleichsweise gute Erträge und kamen daher auf nur geringere Proteingehalte. In Belecke wurden sowohl für den Standort gute Erträge als auch gute Proteingehalte erzielt. Der Standort Stommeln hatte aufgrund der Verunkrautung nur geringe Erträge allerdings gute Proteinwerte aufzuweisen. Im Anbau-gebiet 3 kam der Standort Wiebrechtshausen in Niedersachsen auf die besten Protein-werte mit im Mittel 12,8 %.