Winterweizensortenversuche 2016
Standort
Anbaugebiet 3 (ABG 3 „Lehmige Standorte West“)
Beschreibung
In diesem Jahr wurde weniger Gelbrost beobachtet, wohl auch deshalb, weil viele anfällige Sorten aus den Versuchen herausgenommen wurden. Dennoch dürfte das Thema nicht vom Tisch sein. Vermutet werden neue Gelbrostrassen, die Resistenz-gene in den Sorten durchbrechen können. Expertenmeinungen zufolge wird sich dieser "Gelbrosttrend" fortsetzen und es ist auch in den folgenden Jahren mit Gelbrost zu rechnen. Wichtigste Gegenmaßnahmen sind die Beseitigung des Ausfallgetreides, eine intensive Stoppelbearbeitung und die richtige Sortenwahl inkl. des Anbaus von mind. zwei als gelbrostgesund eingestufte Sorten zur Risikostreuung im Betrieb.
Versuchsaufbau
Auf drei Standorten in Nordrhein-Westfalen (Warstein-Belecke, Soest, Lehm, AZ 45; Dörentrup-Wendlinghausen, Lippe, schluffiger Lehm, AZ 60 und Lichtenau, Paderborn, Lehm, AZ 45; Tab. 2) wurden 2016 in Landessortenversuchen 22 verschiedene Winterweizensorten (Tab. 3) auf ihre Eignung für den Anbau im ökologischen Landbau geprüft. Im AGB 3 können darüber hinaus drei weitere Standorte aus Hessen und zwei weitere Standorte aus Niedersachsen verrechnet werde. Diese Standorte sind von der Bodengüte sehr gut mit sandigen bis schluffigen Lehmen bei Ackerzahlen zwischen 55 bis 70.
Versuchsjahr
2016
Ergebnis
Gelbrost war in diesem Jahr wieder zu sehen, aber durch den Wegfall stark anfälliger Sorten eher weniger auffällig als in den Jahren zuvor.
Langjährig geprüft und ausgewogen in Ertrag (102 %) und Qualität (11,3 % Protein) ist Genius (Tab. 9). Dieser kurze Weizen passt auf gut versorgte Standorte. Hier könnten auch die kurzen Futterweizen Pionier (A) und Elixer (C) angebaut werden, die noch mehr Ertrag erbringen (112 bis 121 %), aber keine Qualitäten liefern. Julius und Akratos ebenfalls Futterweizen passen eher auf mittlere Standorte (108 und 115 % Ertrag). Ausprobieren kann man als ertragsbetonte Sorten auch KWS Livius, eine B-Weizen (111 %) oder Rockefeller, einen C-Weizen (111 %).
Wer mehr Qualität haben will ist mit dem langjährig geprüften Butaro auf der sicheren Seite (23,3 % Kleber). Auch Tobias ist qualitätsstark (23,1 % Kleber) und zudem noch begrannt (trockenheitstolerant, gegen Wildverbiss). Aus der Öko-Züchtung kommen dann noch weitere qualitätsbetonte Sorten nach: Govelino (25,6 % Kleber) oder Trebelir (23,6 % Kleber).
Ergebnisbericht
01_GE_WW_Sorten_16.pdf