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Ökolandbau NRW

Projekt

Winterweizensortenversuche 2017

Standort

Anbaugebiet 3 (ABG 3 „Lehmige Standorte West“)

Beschreibung Auch in diesem Jahr wurde wieder weniger Gelbrost beobachtet, weil viele anfällige Sorten aus den Versuchen herausgenommen wurden. Dennoch dürfte das Thema nicht vom Tisch sein. Vermutet werden neue Gelbrostrassen, die Resistenzgene in den Sorten durchbrechen können. Expertenmeinungen zufolge wird sich dieser „Gelbrosttrend“ fortsetzen und es ist auch in den folgenden Jahren mit Gelbrost zu rechnen. Wichtigste Gegenmaßnahmen sind die Beseitigung des Ausfallgetreides, eine intensive Stoppelbearbeitung und die richtige Sortenwahl inkl. des Anbaus von mind. zwei als gelbrostgesund eingestufte Sorten zur Risikostreuung im Betrieb.
Bei den Sorten fällt auf, dass einzelne Gelbrostwerte an einigen Standorten sehr hoch sein können: z.B. 8,0 Sorte Manitou in Frankenhausen. Gerade hier ist zu sehen, dass in den Jahren davor diese Sorte noch unauffällig ist und nun aus-bricht. Im Mittel müssen Sorten wie Angelus (3,0) und Pionier (2,8) im Auge behalten werden.
Seit einigen Jahren werden die Ergebnisse in einem Anbaugebiet 3 (ABG 3 „Lehmige Standorte West“) mit den Bundesländern Niedersachsen und Hessen gemeinsam verrechnet. Ziel ist es, in den Anbaugebieten ausreichende Anzahlen an Versuchen mit zuvor abgesprochenen einheitlichen Sortimenten zu betreuen, Versuchsplanung und Durchführung effizienter zu gestalten und eine bessere statistische Absicherbarkeit zu erzielen. Außerdem können so weitere zusätzliche für den Ökolandbau wichtige Parameter wie z.B. Bodenbedeckungsgrad, Blattstellung oder Feuchtklebergehalte ermittelt werden.
Versuchsaufbau Auf drei Standorten in Nordrhein-Westfalen (Warstein-Belecke, Soest, Lehm, AZ 45; Dörentrup-Wendlinghausen, Lippe, schluffiger Lehm, AZ 60 und Lichtenau, Pader-born, Lehm, AZ 45; Tab. 2) wurden 2017 in Landessortenversuchen 22 verschiedene Winterweizensorten auf ihre Eignung für den Anbau im ökologischen Landbau geprüft. Im AGB 3 können darüber hinaus drei weitere Standorte aus Hessen und zwei weitere Standorte aus Niedersachsen verrechnet werden. Diese Standorte sind von der Bodengüte sehr gut mit sandigen bis schluffigen Lehmen bei Ackerzahlen zwischen 55 bis 70.
Versuchsjahr 2017
Ergebnis Gelbrost war in diesem Jahr wieder zu sehen, aber durch den Wegfall stark anfälliger Sorten eher weniger auffällig als in den Jahren zuvor. Langjährig geprüft und ausgewogen in Ertrag (103 % bzw. 102 %) und Qualität (12,1 % bzw. 11,1 % Protein) sind Genius bzw. Angelus. Genius als sehr kurzer Weizen passt auf gut versorgte Standorte. Angelus ist mittellang und begrannt gegen Wildverbiss. Hier könnten auch die kurzen Futterweizen Pionier (A) und Elixer (C) angebaut werden, die noch mehr Ertrag erbringen (109 bis 115 %), aber keine Qualitäten liefern. Julius ebenfalls Futterweizen passt eher auf mittlere Standorte (107 % Er-trag). Ausprobieren kann man als ertragsbetonte Sorten auch KWS Livius, eine B-Weizen (109 %) oder Rockefeller, einen C-Weizen (110 %). Wer mehr Qualität haben will ist mit dem langjährig geprüften Butaro auf der sicheren Seite (25,7 % Kleber). Aus der Öko-Züchtung kommen dann noch weitere qualitätsbetonte Sorten nach: Govelino (26,4 % Kleber), Trebelir (23,1 % Kleber), Aristaro (24,5 % Kleber) oder auch die nur als B-Weizensorte eingestufte Sorte Graziaro (23,2 % Kleber). Diese ist aber sehr lang, lageranfällig und fallzahlschwach. Allerdings im Bestand sehr schön hoch und dicht.
Ergebnisbericht 02_GE_WW_Sorten_17.pdf
Ansprechpartner
Dr. Claudia Hof-Kautz
Versuchswesen ökologischer Acker- und Feldgemüsebau
Tel.: 0221 5340 177
Fax: 0221 5340 299
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