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Ökolandbau NRW

Ungräser über die Bodentemperatur kontrollieren

21.09.2023

Bodentemperaturen haben Einfluss auf bodenbürtige Krankheiten, wie die Schwarzbeinigkeit. Der Pilz kann die jungen Getreidewurzeln bei Temperaturen von mehr als 12 °C infizieren. Je höher die Bodentemperatur, desto größer die Infektionsgefahr.

Bodentemperaturen beeinflussen aber auch das Keimverhalten von Kräutern und Gräsern. Ungräser wie Ackerfuchsschwanz, Weidelgras- und Trespen-Arten bevorzugen höhere Temperaturen für die Keimung. Fallen die Bodentemperaturen unter 10 °C, keimt nur noch ein Bruchteil dessen, was zum Beispiel bei Bodentemperaturen von 20 °C keimen würde. Hier gibt es einen Unterschied zu den Getreidearten, die auch unter 5°C noch keimen. Dieser Unterschied lässt sich für die Ungrasbekämpfung nutzen.

Geringe Bodentemperaturen begünstigen aber auch die Wirkungsdauer von Bodenherbiziden. Die Ungräser, die sich nicht an die Regel halten, können mit den eingesetzten Präparaten besser bekämpft werden.

Aktuell liegt zum Beispiel laut Karte des DWD das Tagesmittel für unbewachsenen Boden in 5 cm Tiefe zwischen 19°C im Kreis Siegen-Wittgenstein und 23 °C im Münsterland. Die Werte gelten für die Bodenart sandiger Lehm.


Günter Klingenhagen,

Landwirtschaftskammer NRW

Günter Klingenhagen, Landwirtschaftskammer NRW