Rinder: Weiterer Preisanstieg
Am Rindermarkt steigen die Preise für ökologisch erzeugtes Rindfleisch weniger stark als am konventionellen Markt. Nichtsdestotrotz kam es zu weiteren Preisanstiegen für ökologisch erzeugtes Rindfleisch. Vor allem bei den weiblichen Kategorien kam es zu einem deutlichen Plus. Die Versorgungslage ist unverändert knapp.
Schweine: Ordentliche Nachfrage
Für den Sektor ist nichts Neues zu verkünden. Und da Neues in diesen Zeiten meist nichts Gutes ist, ist das auch nicht schlecht. Die Nachfrage nach Bio-Schweinefleisch ist weiter ordentlich, das Angebot nicht ausreichend und die Preise könnten im Laufe der Zeit weiter zulegen. Das hängt auch von der Preisentwicklung bei den konventionellen Schweinen ab. Ein wenig ist festzustellen, dass der Trend auch in diesem Sektor zur Vermarktung nach Klassifizierung geht. Das ist kein Nachteil.
Bei den Ferkeln läuft es auch eher positiv – auch hier fehlt es an Angebot.
Eier: Freie Ware unverändert knapp
Im Jahr 2024 wurden in Deutschland 20,8 Mrd. Eier konsumiert – das entspricht rund 249 Eiern pro Kopf, zehn mehr als 2023. Der Selbstversorgungsgrad liegt derzeit bei 73 %, die restlichen Eier werden hauptsächlich aus den Niederlanden und Polen importiert. Die Nachfrage steigt, auch wegen des Trends zur flexitarischen Ernährung. Bio-Eier machen aktuell 14,1 % der Produktion aus, das sind rund 1,9 Mrd. Stück. Auch die Zahl der Bio-Legehennenbetriebe wuchs auf 619. Etwa 6,4 Mio. Hennen werden ökologisch gehalten, das sind 14,3 % aller Legehennen. Die Preise für Bio-Eier im Einzelhandel bleiben stabil. Auf dem freien Markt sind Bio-Eier jedoch derzeit unverändert knapp und kaum zu bekommen.
Ab Ostern dominieren Frühkartoffelimporte den Biomarkt
Am Biokartoffelmarkt ergeben sich wenige Änderungen. Die Nachfrage nach Biokartoffeln bleibt sehr verhalten. Dies bestätigt auch eine aktuelle Analyse der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH (AMI).
Die AMI weist für das laufende Jahr bis Ende Februar einen Rückgang der Biokartoffeleinkäufe privater Haushalte von immerhin 22,7 % im Vergleich zu 2024 aus. Als Hauptgrund wird vielfach auf den in dieser Saison deutlichen Preisabstand zwischen Bio- und konventionellen Speisekartoffeln verwiesen. Wie im konventionellen Anbau, wird aber auch bei den Biokartoffeln eine Belebung der Nachfrage durch das Ostergeschäft erwartet.
Bezogen auf die Nachfrage verarbeiteter Biokartoffelprodukte weist die AMI hingegen für 2024 im Vergleich zum bisherigen Rekordjahr 2023 ein nochmaliges Plus von immerhin 15,5 % auf 7 311 t aus. Von den Verbrauchern besonders favorisiert werden tiefgefrorene Pommes frites und Kartoffelchips in Bio-Qualität. Relativierend ist dabei jedoch anzumerken, dass der Markt für Biokartoffelprodukte nur einen Anteil von 1,4 % am Gesamtmarkt widerspiegelt.
Einer vorläufigen Schätzung der AMI zufolge, wurden im Jahr 2024 in Deutschland 13 200 ha Biokartoffeln angebaut. Im Vergleich zum Vorjahr ergibt sich ein Anstieg von 800 ha oder 6,5 %. Trotz der Anbauausdehnung ergab sich 2024 laut Marktbeteiligten eine 25 bis 30 % kleinere Biokartoffelernte. Hintergrund waren Ertragsminderungen durch regionale Extremwetterereignisse und einen enormen Krautfäuledruck. Zudem ergeben sich in der Saison 2024/25 durch Qualitätsmängel häufig hohe Absortierungen. In Verbindung mit der verhaltenen Nachfrage standen heimische Biokartoffeln in dieser Saison dann letztendlich doch länger als im Vorfeld erwartet zur Verfügung. Mit den Osterfeiertagen dürften jedoch Frühkartoffelimporte präsenter in den Regalen der Handelsketten sein und sukzessive den Biokartoffelmarkt dominieren.
Die Erzeugerpreise für Biokartoffeln verharren seit Mitte Oktober unverändert auf dem Niveau von durchschnittlich 76 €/dt (netto, lose franko Packbetrieb). Die Preise liegen damit auf dem Niveau des Vorjahres.
Wie im konventionellen Anbau, kommen die Auspflanzungen auch bei den Biokartoffeln in diesem Jahr kontinuierlich und zügig voran. Dies steht im Kontrast zu den beiden Vorjahren, als die Auspflanzungen durch wiederholte Niederschläge ausgebremst und verzögert wurden.
Wilfried Beeker
Getreide: Körnermais legt zu
Der Preisanstieg beim Futtergetreide hat sich verlangsamt. Zuletzt hat vor allem noch Körnermais zugelegt und den Preisabstand zu Futtergerste und -weizen wieder verkleinert. Angesichts des höheren Energiegehalts des Mais war dieser Anstieg auch zu erwarten. Die Getreidebestände haben sich unterdessen gut entwickelt und auch das Sommergetreide und die Leguminosen sind gut aufgelaufen. Das trockene Wetter ist hier Fluch und Segen zugleich. Sehr gut funktioniert hat das Striegeln, da die Unkräuter an der Oberfläche vertrocknet sind. Andererseits fehlen gerade auf schwächeren Standorten Wasser und Feuchtigkeit zur Nährstoffmobilisierung.
Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen
Fachbereich 54 – Markt, Qualitätsmanagement